Mehr als 30 Schulen schließen heuer

Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann (SPÖ) hat am Dienstag die Details ihres Bildungsplanes 2012 präsentiert. Darin ist auch die Schließung zahlreicher Schulstandorte enthalten. In der Steiermark werden heuer mehr als 30 Kleinstschulen geschlossen.

Bereits mit dem kommenden Schuljahr 2012/13 wird es 31 der bisher 48 einklassigen Volksschulen mit weniger als 20 Schülern nicht mehr geben, fünf weitere sollen 2013 geschlossen werden, zwölf Schulen stehen unter Beobachtung, das sieht der „Regionale Bildungsplan“ des Landes vor.

Knapp ein Prozent der Schüler betroffen

Diese Maßnahme betreffe 462 Volksschulkinder, bzw. 1,1 Prozent von insgesamt 43.357 Volksschülern in der Steiermark, betonte Grossmann am Dienstag. Mit der Schließung der Standorte gingen die Dienstposten nicht verloren, da diese an die Schülerzahlen gebunden seien. Die durch die Schließungen freiwerdenden „rund 1.000 zusätzlichen Lehrerstunden pro Woche“ sollen für zusätzliche schulische Förderungsmaßnahmen eingesetzt werden.

Experten bestimmten Standorte

Die Auswahl der Standorte sei durch Empfehlungen einer Expertenrunde erfolgt. Berücksichtigt wurde neben der erforderlichen Mindestgröße für einklassige Volksschulen - mindestens 20 Schüler - auch die Frage der Schulwegzumutbarkeit - eine Richtung nicht mehr als 30 Minuten Fahrzeit -, die Geburtenentwicklung, die baulichen Zustände der Schulen sowie die Kapazitäten der benachbarten Schulen berücksichtigt, hieß es. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden seien Dienstagvormittag informiert worden.

Nicht nur Volksschulen sperren zu

Neben der Schließung von mehr als 30 einklassigen Volksschulen, werden in den nächsten Jahren auch die Hauptschulen Wenigzell und Breitenau aufgelassen. Auch die an Hauptschulen angeschlossenen polytechnischen Klassen in Gnas, Gröbming, und Bad Waltersdorf werden geschlossen, ebenso wie die Obstbauschule in Gleisdorf, die mit der Weinbaufachschule in Silberberg zusammengelegt werden soll. Auch die Berufsschule für Gastronomiebetriebe wird es künftig nicht mehr in Aigen im Ennstal, sondern nur mehr in Bad Gleichenberg geben. Ab dem Schuljahr 2013/2014 wird die Berufsausbildung für Handelslehrlinge in Bad Radkersburg konzentriert.

Schließungen nicht aus Spargründen

Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann, Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) und Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer (ÖVP) betonten, dass die Schließungen nicht aus Spargründen getätigt würden, sondern um die pädagogische Ausbildung zu verbessern. Die am Dienstag präsentierten Änderungen bezeichnete Grossmann als einen „ersten Schritt“.

Opposition kritisiert Schließungen

Scharfe Kritik an den am Dienstag präsentierten Schließungsplänen im Schulbereich kommt von den Oppositionsparteien. SPÖ und ÖVP würden wieder nur bei den Bürgern kürzen und die alten, schlechten Gewohnheiten beibehalten, kritisiert die Grüne Bildungssprecherin, Ingrid Lechner-Sonnek.Die Freiheitlichen sprechen von einem „bildungspolitischen Kahlschlag“ und regen, wie auch die Grünen, die Abschaffung der Bezirksschulinspektoren an. Die KPÖ meint in einer Aussendung, es werde „auf Kosten von Kindern und ganzen Regionen gespart“.