Generation 50 plus leidet häufiger an Fettleibigkeit

Personen über 50 mit einem niedrigen Bildungsniveau leiden häufiger an Fettleibigkeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeituntersuchung der Medizinischen Universität Graz. Rund 123.000 Personen aus ganz Österreich wurden in 24 Jahren vier Mal befragt.

Übergewichtige Frau

dpa/Waltraud Grubitzsch

26,6 Prozent der befragten Frauen litten 2007 an Fettleibigkeit

Die erste Befragung wurde im Jahr 1983 durchgeführt, die letzte nationale Erhebung erfolgte vor fünf Jahren. Dabei zeigte sich, dass vor allem die Personengruppe 55 plus mit einem niedrigen Bildungsniveau über die Studienperiode hinweg die höchste Zunahme an Adipositaserkrankten, also Fettleibigen, verzeichnete.

Ein Viertel der Frauen fettleibig

Litten 1983 17,2 Prozent der befragten Frauen bzw. 11,7 Prozent der befragten Männer an Fettleibigkeit, waren es 2007 bereits 26,6 Prozent der Frauen bzw. 21,8 Prozent der Männer. In diese Gruppe würden vor allem Pensionisten fallen, die in ihrem früheren Beruf körperlich aktiver waren als Personen mit höherem Bildungsabschluss, so die Studienautoren vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie.

Die Analyse im Detail:

Die Daten für die Erhebung stammen aus vier nationalen Erhebungen zwischen 1983 und 2007. Die Befragten wurden in vier Altersgruppen und drei Bildungsniveaus eingeteilt. Der Body-Mass-Index (Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße) diente als Messgrößte für die Fettleibigkeit.

Geringe Zunahme bei Akademikern

Eine minimale Zunahme an Fettleibigen gab es in der Gruppe der Akademiker im mittleren Erwachsenenalter. Litten 1983 2,5 Prozent der befragten Frauen bzw. 3,5 Prozent der befragten Männer an Fettleibigkeit, waren es 2007 5,7 Prozent Frauen bzw. 6,9 Prozent Männer. Betrachtet man die gesamte Untersuchung – unabhängig von den Untergruppen – waren 1983 zehn Prozent der Frauen und 8,5 Prozent der Männer adipös. 2007 waren es bereits 15 Prozent der Frauen bzw. 13,8 Prozent der Männer.

Deutliches Ost-West-Gefälle

Fettleibigkeit führt im Alter häufig dazu, dass man sich nicht mehr gut bewegen kann, sie senkt die Lebensqualität, erhöht die Pflegeabhängigkeit und verursacht hohe Kosten im Gesundheits- und Sozialpflegebereich. Geographisch betrachtet konnte während des 24-jährigen Untersuchungszeitraumes ein deutliches Ost-West-Gefälle bestätigt werden. In der Region um Wien, Niederösterreich und Burgenland leben die meisten Fettleibigen. Die wenigsten gibt es in Tirol und Kärnten.

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