Schneeschaufeln auf Eisenerzer Dächern

In der Eisenerzer Ramsau mussten Bergrettung und Feuerwehr am Wochenende zahlreiche Dächer vom meterhohen Neuschnee befreien. Montagnachmittag wurde der Einsatz fortgesetzt, denn die Schneefälle halten weiterhin an.

Schnee Fräse

ORF

Bis zu eineinhalb Meter Schnee müssen geräumt werden

Binnen einer Woche gab es in der Eisenerzer Ramsau eineinhalb Meter Neuschnee, und glaubt man den Wettervorhersagen, sollen schon am Dienstag bis zu 40 Zentimeter Neuschnee hinzu kommen. Dieser lässt nicht nur die Lawinengefahr steigen, sondern belastet auch zunehmend die Dächer - bei einer Sondersitzung am Montag besprachen daher Bergrettung, Feuerwehr und Lawinenkommission ihren weiteren Einsatzplan. Bereits Montagnachmittag mussten 25 Mann der Bergrettung und der Feuerwehr neuerlich ausrücken und weitere Flachdach-Gebäude freischaufeln.

Sieben Tonnen Schnee abgeschaufelt

„Wir haben heute das Dach bei der Blechtechnik Eisenerz abgeschaufelt, das waren ungefähr sechs bis sieben Tonnen Schnee. Das Problem: Durch den Regen und die Wärme hat sich der Schnee gesetzt, dann hat es immer wieder drauf geschneit und dann wird der Schnee schwer und bevor es kalt wird muss man ihn abschaufeln, sonst bekommt man ihn wegen des Eis nicht mehr weg“, so Feuerwehr-Einsatzleiter Erich Hubinger.

Schnee Dächer Räumen Schaufel

Bergrettung Steiermark/Alfred Pußwald

25 Mann setzten ihren Einsatz in der Eisenerzer Ramsau am Montag fort

Obwohl ein Quadratmeter Dach derzeit eine Last von 600 Kilo zu tragen hat, sei eine Einsturzgefahr aber noch nicht gegeben, sagt die Eisenerzer Bürgermeisterin Christine Holzweber: „Wir haben schon eine sehr hohe Traglast bei unseren Dächern, die die Bauordnung vorschreibt. Trotzdem ist es gut, wenn wir Vorsorge treffen.“

Jugendgästehaus gefährdet

Erst am Wochenende wurde in der Eisenerzer Raumsau das Dach des Jugend- und Familiengästehauses auf 1.000 Metern Seehöhe geräumt; drei der insgesamt sechs Gebäudekomplexe hielten die Einsatzkräfte auf Trab: „Der Schneefall hat einfach nicht aufgehört. Das Jugend- und Familiengästehaus war voll, und deshalb haben die Kollegen Gefahr erkannt und bei der Landeswarnzentrale Alarm geschlagen“, sagt der Sprecher der Jugend- und Familiengästehäuser, Volker Höferl.

Schnee Dächer Räumen Schaufel

Bergrettung Steiermark/Alfred Pußwald

Das Dach des Jugendgästehaus wurde bereits am Wochenende geräumt

Erkundungsflüge und gezielte Sprengungen

Hohe Gefahr geht derzeit auch vom Wind aus - er begünstigt Schneeverwehungen und Staublawinen und sie könnten Wohngebiete und stark befahrene Straßen gefährden, sagt Jörg Vaczulik von der Lawinenkommission: „Genau diese Lawinenstriche kontrollieren wir daher auf Neuschnee, auf Windverfrachtungen und auf Anrisse. Auch werden Schneedeckenuntersuchungen durchgeführt.“ Erkundungsflüge und kontrollierte Sprengungen aus der Luft sind allerdings frühestens am Donnerstag möglich.

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