Zotter: Schlachten im „Essbaren Tiergarten“

Tiere streicheln und verkosten - mit seinem „Essbaren Tiergarten“ hat Chocolatier Josef Zotter in der Oststeiermark Aufsehen erregt. Ab Herbst will der steirische Unternehmer die Tiere auch auf der Weide schlachten.

Besucher in Zotters Essbarem Tiergarten

ORF

Chocolatier Zotter fügt seinem „Essbaren Tiergarten“ eine „Schlachtbox“ hinzu

Direkt neben seiner Schokoladenmanufaktur in Bergl eröffnete Josef Zotter im Mai 2011 den „Essbaren Tiergarten“, um das Bewusstsein der Menschen über die Herkunft des Fleisches und artgerechte Tierhaltung zu schärfen: „Das Fleisch im Regal weckt ja keine Emotionen mehr.“

„Endbox“ auf der Weide

Künftig will er die Tiere in einer „Endbox“ auf der Weide schlachten, allerdings soll die Öffentlichkeit keinen Zugang zur Schlachtung haben. „Wenn wir schon Fleisch essen, dann müssen wir auch schauen, dass es den Tieren gut geht. Bis zur letzten Stunde“, betont Zotter. Außerdem leide die Qualität des Fleisches unter den schlechten Transport- und Schlachthofbedingungen.

Besucher in Zotters Essbarem Tiergarten

ORF

Für das Weideschlachthaus-Projekt rechnet der Steirer mit Kosten zwischen 80.000 und 140.000 Euro. Förderungen wolle er dafür nicht in Anspruch nehmen: „Das ist für mich einfach so wichtig, wie für andere ein dickes Auto.“ Langfristig wünscht er sich, dass sein Beispiel auch von den Viehbauern des Landes wahrgenommen wird.

„Wenn sich mehrere Bauern nach dem Vorbild des Maschinenringes zusammenschließen, dann ginge das auch für die Schlachtung an Ort und Stelle. Nur trauen müssen sie sich“, sagt Zotter. Fehlendes Verantwortungsgefühl der Bauern ortet Zotter bei den hohen Förderdimensionen: „Die meisten denken nur noch daran.“

Beliebt bei Besuchern

Aus dem 27 Hektar großen Tiergarten können die Produkte von Schwein, Rind und Huhn direkt neben der Schokoladenmanufaktur im Restaurant verzehrt oder für ein Picknick erworben werden. 2011 waren laut Zotter etwa 80 bis 90 Prozent aller Besucher auch im Tiergarten. Insgesamt durfte der Feldbacher letztes Jahr rund 212.000 Gäste in seiner Schokoladenmanufaktur begrüßen.

Links: