Start für Vorarbeiten an Semmeringtunnel

20 Jahre lang haben die Planungsarbeiten für den Bahntunnel durch den Semmering gedauert, nun scheint es ernst zu werden. Nächste Woche beginnen die Vorarbeiten im Gebiet Steinhaus, der Spatenstich ist für April im nö. Gloggnitz geplant.

Streckenverlauf Semmering Basistunnel

ORF

Der Streckenverlauf des Semmering-Basistunnels

In wenigen Tagen beginnen in der Steiermark die Vorarbeiten für den Tunnel, der die Zugfahrt von Graz nach Wien um 30 Minuten verkürzen soll. Als erstes wird eine eigene Zufahrtsstraße für Baufahrzeuge bei Steinhaus errichtet, damit der Bauverkehr nicht durch den Ort hindurch fahren muss, erklärt Christopher Seif von den ÖBB.

Umfahrung und Trinkwasserversorgung

Da diese Umfahrungsstraße in jenem Gebiet geplant ist, aus dem das Trinkwasser für die Anrainergemeinden kommt, „ist es auch notwendig, eine Trinkwasserversorgungsanlage gemeinsam mit der Gemeinde Spital am Semmering zu errichten, damit sichergestellt wird, das auch während dieser Bauphase das Gemeindegebiet ausreichend mit Trinkwasser versorgt wird“, so Seif.

Auf niederösterreichischer Seite ist man schon seit kurzem bei der Arbeit: Dort werden derzeit Häuser abgerissen und Straßen verlegt, denn rund um das niederösterreichische Tunnelportal sind einerseits umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen nötig, und andererseits müssen alle Vorbereitungen für die Grabungsarbeiten getroffen werden.

Tunnelbau beginnt 2014, Fertigstellung 2024

Der Tunnelvortrieb beginnt erst 2014 im Fröschnitzgraben auf steirischer Seite; ab 2015 wird auch von Gloggnitz aus in den Berg gegraben.

Die im Sparpaket des Bundes angekündigten Kürzungen bei Infrastrukturprojekten werden den Semmeringbasistunnel kaum treffen, meinte Seif: „Wir werden auf jeden Fall versuchen, durch genauere Kenntnisse noch Optimierungen im Bauablauf durchzuführen, damit auch diesem Gedanken des Sparpaketes nachgekommen werden kann.“ Geht alles nach Plan, sollte der Bahntunnel Ende 2024 fertig sein. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 3,1 Milliarden Euro.

Der knapp 27 Kilometer lange Bahntunnel zwischen dem niederösterreichischen Gloggnitz und dem steirischen Mürzzuschlag soll die historische Ghega-Semmering-Bergstrecke ergänzen. Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) hatte lange Jahre an vorderster Front gegen das Projekt gekämpft; vergangenen Dezember gab das Land Niederösterreich jedoch für den neu trassierten Tunnel endgültig grünes Licht - mehr dazu in Semmeringtunnel: NÖ-Verfahren beendet (noe.ORF.at, 21.12.11).