Preise von Markenprodukten stark gestiegen

Die Preise von Markenprodukten sind seit der Einführung des Euro vor zehn Jahren stark gestiegen. Die steirische Arbeiterkammer (AK) verglich 472 Produkte von elf Handelsketten. Um mehr als die Hälfte teurer wurde Kaffee.

Die AK verglich bei dem Preistest Lebensmittel und Hygieneartikel wie zum Beispiel Seife, Zahnpasta, Zucker, Essig, bestimmte Süß- und Tiefkühlwaren sowie diverse Getränke.

Einkaufswagen

dpa/ David Ebener

Die AK testete in elf Handelsketten für Lebensmittel- und Drogeriewaren

Großer Preissprung bei Kaffee

Zählt man die Inflationsraten der letzten zehn Jahre zusammen kommt man auf knapp 22 Prozent. Die Erhöhung der Lebensmittelpreise liegt laut dem Test der Arbeiterkammer bei den meisten Produkten aber weit darüber.

Die größten Preissprünge gab es bei Kaffee und Kakao - diese Produkte sind um mehr als die Hälfte teurer als vor zehn Jahren; Süßwaren sind um 46 Prozent teurer, Getränke um 36 Prozent. Deutlich über der Inflationsrate lagen auch die Preissteigerungen bei Mehl (32 Prozent), Gebäck (32 Prozent), Milchprodukten (29 Prozent), Gewürzen (26 Prozent) und Tiefkühlwaren (24 Prozent).

Weniger Inhalt trotz höherer Preise

Geändert hat sich aber nicht nur der Preis, sondern auch der Inhalt - der wurde aber im Vergleich zum Preis weniger: Bei mehr als 100 Produkten hat sich der Packungsinhalt geändert, so die AK. Das sei eine gängige Tarnmethode, Produkte durch weniger Inhalt teurer zu machen.

Durch weniger Inhalt seien vor allem viele Hygieneartikel massiv teurer geworden, sagt AK-Konsumentenschützerin Daniela Premitzer: „Wie bei Seife, da waren vorher 125 Gramm, jetzt nur noch 100 Gramm, bei Pflaster waren 20 Strips drinnen, jetzt nur mehr 16 oder Schaumfestiger, vorher 200 ml, jetzt nur noch 150. Das sind dann die hohen Prozentsätze, wie bei Seife mit fast 90 Prozent Erhöhung in den zehn Jahren, Schaumfestiger 70 und Pflaster über 90 Prozent. Das fällt einem Kunden wahrscheinlich gar nicht so auf, wenn jetzt weniger drinnen ist, weil der weiß ja gar nicht, wie viel vor zehn Jahren drinnen war.“

Eigenmarken sind zum Teil billiger geworden

Den Preiskampf tragen die Handelsketten vor allem über ihre Eigenmarken aus - die Preise dieser Produkte blieben gleich oder sanken: „Bei den Eigenmarken, wie etwa bei Geschirrspülmittel, gibt es sogar Preissenkungen bis zu 40 Prozent.“ Die hohen Preisdifferenzen zwischen der Billigschiene einiger Lebensmittel- bzw. Drogerieketten und Markenprodukten seien mit Qualitätsunterschieden allein nicht zu erklären, stellt die AK-Expertin fest.

Link: