Eurofighterabsturz: Heer erprobte Ernstfall
APA/ Martin Wanko
Eurofighter-Pilot Clemens Jäger erklärte am Mittwoch der Presse das Übungsszenario: Ein Eurofighter wird durch einen sogenannten Vogelschlag beschädigt. Tiere ab der Größe einer Krähe können beim Aufprall auf einen Eurofighter das Cockpit zum Zerbersten bringen, aber auch in ein Triebwerk geraten und so das Kampfflugzeug zum Absturz bringen. Um mit diesem Ernstfall umgehen zu lernen, reicht für die Piloten nicht nur der Simulator, auch eine praktische Übung ist nötig.
Für den Notfall ausgerüstet
Eine Bergung kann je nach Witterung bis zu 24 Stunden dauern. Dementsprechend ist der Pilot auch ausgerüstet, mit Notfunkgerät, Wasserbeutel, schmerzstillenden Medikamenten, einer Säge, einem Messer, sowie einem Spiegel und einer Pistole für Leuchtmunition, damit ein Bergehubschrauber den Verunglückten möglichst rasch finden kann. Nahrung hat der in Not geratene Pilot übrigens keine dabei, da eine Bergung in Österreich in der Regel nicht länger als einen Tag dauern kann.
Der zu rettende Pilot wurde am Mittwoch auf der Seetaler Alpe ausgesetzt und von einem Bergehubschrauber der Type Alouette III gepeilt. Der Helikopter flog an, der Pilot schoss eine Leuchtpatrone in die Luft und hob beide Hände in die Höhe, um zu signalisieren: „Bin nicht verletzt“. In der Kanzel des Hubschraubers bereiteten sich Pilot, Techniker und Flugretter daraufhin auf eine Windenbergung vor. Der Flugretter seilte sich rund 15 Meter ab und machte den Piloten mit einem sogenannten Petzl-Dreieck transportfähig. Danach wurde der Mann geborgen.
Falken „schützen“ Eurofighter
Damit die Gefahr eines Vogelschlags am Fliegerhorst Zeltweg reduziert werden kann, sind seit kurzem Hybridfalken im Einsatz, die größere Vögel von der Luft auf den Boden holen, ohne sie zu verletzen. „Diese vom Falken erschrockenen Vögel meiden danach den Flugplatz und die Umgebung“, erklärte Eurofighter-Pilot Jäger - mehr dazu in Falken sollen Störche in Zeltweg „ärgern“ (22.3.2012).