Radfahrer vor dem Ertrinken gerettet

Aufmerksame Anrainer haben Freitagabend einem Radfahrer in Feldkirchen bei Graz das Leben gerettet. Der betrunkene Mann war mit seinem Mountainbike in den Mühlgang gestürzt und mitgerissen worden.

Unfallstelle am Mühlgang

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Ein Radfahrer stürzte in den Mühlgang

Der 40 Jahre alte Mann fuhr kurz vor 23.00 Uhr mit seinem Mountainbike auf der Wasserwerkstraße den Mühlgang entlang. Wie sich später herausstellen sollte, hatte er zu diesem Zeitpunkt 1,36 Promille Alkohol im Blut. Plötzlich verlor er die Kontrolle über sein Rad und stürzt in den zwei Meter tiefen Mühlgang.

Anrainer hörten Hilferufe

Zwei Frauen, die vor einem nahen Haus standen, hörten die Hilferufe des 40-Jährigen, liefen zur Unfallstelle und sahen, dass der Mann aus dem Bezirk Graz-Umgebung im Wasser unterzugehen drohte. Per Handy verständigten sie sofort die Einsatzkräfte.

Ein weiterer Anrainer, Gheorghe Diaconu, bekam den Vorfall ebenfalls mit: „Wir haben durch das offene Fenster die Schreie gehört. Er hat die ganze Zeit sehr laut um Hilfe geschrien.“ Diakonu läutete an der Wohnungstür eines Nachbarn, worauf die beiden Männer zum Mühlgang liefen.

Männer zogen Radfahrer aus dem Wasser

Der Radfahrer, ein Nachbar der beiden, hielt sich zu diesem Zeitpunkt verzweifelt an einem Ast fest, seine Kräfte drohten ihn aber zu verlassen, worauf Diakonu und Adis Suljic blitzschnell reagierten: „Wir sind an den Wasserrand gegangen, haben einen jungen Baum umgeknickt, ihm den Ast in die Hand gegeben und ihn dann herausgezogen. Wenn das noch zehn Minuten gedauert hätte, hätte er keine Kraft mehr gehabt“.

Die beiden Lebensretter

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Die beiden Lebensretter: Gheorghe Diaconu und Adis Suljic

Die beiden Männer bewiesen mit ihrem Handeln vorbildhafte Zivilcourage. Als Lebensretter fühle er sich aber nicht, sagt Diakonu: „Nicht unbedingt. Ich bin froh, dass ich zuhause war. Ich glaube, für mich hätte jemand anders auch das Gleiche gemacht. Wenn ich helfen kann, bin ich bereit.“ Der Radfahrer kam mit einer leichten Unterkühlung und dem Schrecken davon, er wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht.