Bieter-Wettstreit um Skigebiet Lachtal

Das Land Steiermark will seinen 80-Prozent-Anteil am Skigebiet Lachtal verkaufen. Die Kreischberg Seilbahnen legten vor Wochen ein erstes Angebot, nun gibt es eine zweite Bietergruppe - mit einem doppelt so hohen Angebot.

Es ist ein rein obersteirisches Match um die Landesanteile am Skigebiet Lachtal: die Kreischberg Seilbahnen-Gesellschaft rund um Geschäftsführer Karl Schmidhofer und seine Brüder gegen eine Bietergruppe aus etwa 15 Personen rund um den Judenburger Transportunternehmer Hans Peter Piwonka.

Piwonka-Gruppe bietet über zwei Millionen

Das bisherige Kreischberg-Angebot lag bei 1,1 Millionen Euro, die neue Bietergruppe bietet 2,05 Millionen. Das doppelt so hohe Angebot entspreche dem Wert des Skigebietes, ist Piwonka überzeugt, der sein Interesse am Lachtal auch aus einer Familientradition heraus begründet: „Mein Schwiegervater hat dieses Skigebiet, genauer gesagt die Lift-KG, im Jahr 1962 gegründet. Der zweite Punkt ist, dass das Unternehmen in den letzten Jahren ausgezeichnet geführt wurde, und wir sehen keinen Grund, hier jetzt eine Änderung zuzulassen.“

Piwonka und andere stille Gesellschafter des Skigebietes befürchten Nachteile für das Lachtal durch die Übernahme des Konkurrenten Kreischberg: „Wir haben 140 stille Gesellschafter. Die haben in einer Gesellschafterversammlung einstimmig beschlossen, dass das Lachtal nicht verkauft werden soll an den Kreischberg, da es ja doch ein Konkurrenzunternehmen ist.“

Schmidhofer hat Vorkaufsrecht

Kreischberg-Geschäftsführer Karl Schmidhofer und seine Brüder haben jedoch ein Vorkaufsrecht auf das Skigebiet. Sie müssten nun nachziehen und ihr bisheriges Angebot verdoppeln, um doch noch den Zuschlag zu erhalten. Eine Möglichkeit, die Schmidhofer durchaus in Betracht zieht: „Selbstverständlich haben wir noch Interesse, weil es ja Sinn macht, im Murtal zwei Marken zusammenzuführen und letztlich mit einem Angebot von knapp 100 Pistenkilometern das Lachtal und den Kreischberg gemeinsam für die Gäste zum Vorteil am Markt zu positionieren.“

Land setzte 60-Tage-Frist

Das Land Steiermark setzt auf Zeit und schrieb eine 60-Tage-Frist aus, die im Juli abläuft. Sollte der Kreischberg in dieser Zeit nachziehen, sei nicht auszuschließen, dass seine Bietergruppe das Angebot weiter erhöhen werde, so Piwonka. Das Feilschen um die Landesanteile am Skigebiet Lachtal könnte also noch eine Weile andauern.

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