Bienensterben: Studie soll Ursachen klären
APA/DPA Stefan Sauer
Seit 40 Jahren ist er Imker, einen Winter wie zuletzt habe er aber noch nicht erlebt, sagte der Obmann des steirischen Landesverbands für Bienenzucht Maximilian Marek - gemeinsam mit seiner Frau Gertrude versucht er derzeit, seine Ausfälle wieder auszugleichen.
Tausende Bienenvölker verendet
Je nach Region gab es in der Steiermark, aber auch in Niederösterreich und dem Burgenland Ausfälle von 20 bis 25 Prozent der Völker - das heißt, jede vierte Biene hat den Winter nicht überlebt - mehr dazu auch in 9.000 Bienenvölker verendet (noe.ORF.at).
Bienenvölker lassen sich zwar wieder aufbauen, derzeit allerdings leiden die Bienen schon wieder an Futtermangel: Wegen der Kälte der letzten Wochen konnten die Tiere keine Futterreserven anlegen.
Erste Honigernte fällt aus
Für die heimischen Imker fällt die Frühlingsblütenhonigernte diesmal weitgehend aus, so Marek: „Wir hoffen jetzt, dass der Juni besser wird, und dass es einen Waldhonig gibt, weil Waldhonig ist das Paradeprodukt für die Steiermark - wenn Waldhonig fehlt, dann kann man von einer Missernte reden.“
Suche nach den Ursachen
Am meisten beschäftigt die heimischen Imker aber die Frage nach den Ursachen für das Sterben der Völker im Winter. Laut einer Studie der Umweltschutzorganisation Global 2000 ist etwa Maisbeizmittel für Bienen viel gefährlicher als bisher vermutet.
Eine weitere Studie von Land und Landwirtschaftskammer soll nun den genauen Ursachen auf den Grund gehen: „Wir haben vier Versuchsplätze, wo es gebeiztes Saatgut gegeben hat, aber dazu gibt es auch Kontrollflächen, wo dieses Saatgut nicht gebeizt wurde. Wir haben jetzt Kontrolle und Versuch gegenübergestellt, und das wird jetzt ein Jahr lang angeschaut“, so Marek.
Erste Studienergebnisse im Herbst
Dass alle Schuld bei einer Ursache - bestimmten Spritzmitteln in der Landwirtschaft etwa - liegt, glaubt der Obmann der steirischen Bienenzüchter nicht - Indizien würden auf mehrere Ursachen hindeuten. Erste Ergebnisse der steirischen Studie sollen bis Herbst vorliegen.