Auto in Kanal gestürzt - Lenkerin tot

Tragisch hat am Montag ein Familientreffen für eine 84-Jährige geendet: Die Frau stürzte mit ihrem Auto auf dem Heimweg in Röthelstein im Bezirk Graz-Umgebung in einen Kanal - das Auto versank, die Pensionistin konnte sich nicht mehr befreien.

Die 84 Jahre alte Frau aus Frohnleiten im Bezirk Graz-Umgebung war am Pfingstmontag kurz vor 15.30 Uhr in Röthelstein mit ihrem Wagen von einer Gemeindestraße abgekommen und in den Wasserkanal nahe der Mur gestürzt. Das Fahrzeug sank vor den Augen mehrerer Zeugen und verschwand schließlich zur Gänze unter der Wasseroberfläche.

Auto in Röthelstein in Wasserkanal versunken

Foto Ullrich

Zur Gänze untergegangen

Sofort wurde die Suche eingeleitet, so der Einsatzleiter der Feuerwehr, Vincent Engelke: „Wir sind umgehend mit Wasserdienstfahrzeugen und Boot zur Einsatzstelle ausgerückt, weder vom Fahrzeug noch von der Halterin war eine Spur, kein Ölfilm, kein Schwimmen an der Oberfläche.“

Auto in Röthelstein in Wasserkanal versunken

APA/Markus Leodolter

Um die Suche zu erleichtern, wurde der Zufluss zum Kanal gestoppt und das südlich liegende Kraftwerk Laufnitzdorf abgeschaltet.

In fünf Metern Tiefe geortet

Insgesamt waren fast 100 Feuerwehr- und Rettungsleute im Einsatz. Kurz vor 18.00 Uhr konnten die Helfer dann mit Seilen einen Widerstand im etwa fünf Meter tiefen und mehr als zehn Meter breiten Kanal spüren - Taucher bestätigten, dass es sich um das gesuchte Fahrzeug handelt.

Auto in Röthelstein in Wasserkanal versunken

APA/Markus Leodolter

Frau konnte sich nicht mehr befreien

Zunächst musste das Fahrzeug mithilfe von Seilen zu einer Brücke gezogen werden, um es dann mit einem Kran aus dem Wasser zu heben. Der leblose Körper der 84-Jährigen war noch im Auto - sie hatte vermutlich keine Chance, sich zu befreien: „Das ist schwer zu sagen, wir haben Rücksprache gehalten mit dem Verbund, der das Kraftwerk betreibt, sie fahren mit 120 Kubikmeter in das Kraftwerk hinein, sprich es ist sehr schwierig gegen Strömungen oder Wassermassen anzukommen“, so Einsatzleiter Engelke.

Durch Holzzaun in Kanal gefahren

Vermutungen zufolge dürfte die Frau zu Besuch bei Verwandten gewesen sein; dann wollte sie mit ihrem Auto nach Hause und fuhr die laut Feuerwehr steile, etwa 30 Meter lange Hauseinfahrt in Richtung Straße. Danach hätte sie links oder rechts auf die Straße einbiegen können, doch stattdessen sei sie laut Zeugen geradeaus durch einen Holzzaun in den Kanal gefahren.

Wie sich der Unfall tatsächlich zugetragen hatte, wird allerdings ein Rätsel bleiben. Laut Polizei werden die Ermittlungen nicht fortgeführt. Die Leiche der Frau wurde bereits zur Bestattung freigegeben.