Fettleibige Leiche löste Brand in Krematorium aus

Nach dem Brand im Krematorium beim Grazer Zentralfriedhof Mitte April ist nun die eher ungewöhnliche Brandursache aufgedeckt worden: Die Verbrennung einer stark übergewichtigen Leiche führte zu einer Überhitzung in der Filteranlage.

Der Brand in der Feuerhalle in der Alten Poststraße war in einer stark überhitzten Filterlage des Abgassystems eines Verbrennungsofens ausgebrochen. Der Einsatz war für die Grazer Berufsfeuerwehr nicht ungefährlich, da extreme Verpuffungsgefahr bestand – mehr dazu in Brand in Grazer Krematorium (13.4.2012).

Feuerwehrmänner im Grazer Krematorium

Katastrophenschutz und Berufsfeuerwehr Graz

„Problemleiche“

Nach eingehenden Analysen machte die Grazer Berufsfeuerwehr nun eine sogenannte „Problemleiche“ als wahrscheinliche Brandursache aus - unter einer solchen „Problemleiche“ versteht man eine besonders schwergewichtige Leiche.

TV-Tipp:

„Konkret“, 4. Juni ORF 2 - mehr dazu in tvthek.ORF.at

Laut dem ORF-Magazin "Konkret“ kann es hier im Verbrennungsprozess in Krematorien zu Problemen mit der Filteranlage kommen - am Tag des Grazer Brandes wurde eine fast 200 Kilogramm schwere Leiche verbrannt. Ähnliche Brände ereigneten sich zuletzt auch in Krematorien in Deutschland und der Schweiz.

Schweiz: Eigenes Krematorium für „XXL-Leichen“

Der Grazer Feuerwehrexperte Otto Widetschek – er war lange Jahre auch Branddirektor der Grazer Berufsfeuerwehr - schlägt jetzt vor, nicht automatisch alle Leichen in jedem Krematorium einzuäschern. In Bern in der Schweiz gebe es mittlerweile ein spezielles Krematorium für „XXL-Leichen“, so Widetschek in „Konkret“.