Wildschweininvasion in Stainz
APA/Frank May
Wildschweine sind sehr fruchtbare Tiere und können sich explosionsartig vermehren
Keiler, Bachen und Frischlinge sind normalerweise sehr scheu, und in den steirischen Wäldern kommt es kaum zum Kontakt mit Menschen.
Wildschweine mitten im Wohngebiet
Anders allerdings ist derzeit die Situation in Stainz: Rund ein Dutzend Wildschweine tummelt sich hier mitten im Wohngebiet und sorgt bei der Bevölkerung für Unbehagen und bei der Jägerschaft für Kopfzerbrechen. Hegemeister Jürgen Uhl weiß, dass Wildschweine sehr fruchtbare Tiere sind: „Eine Bache kann bei einem Wurf bis zu zehn Frischlinge bringen, und wir befürchten, dass die Wildschweinpopulation explodieren könnte und dadurch nachhaltig Schäden in der Land- und Forstwirtschaft verursacht.“
Schäden in der Landwirtschaft noch nicht absehbar
Immer wieder bekommt er Anrufe von Bauern, denen die Felder und Wiesen umgegraben werden - allerdings erst nachdem die Felder gedroschen und abgeerntet sind, weiß man, wie hoch der Schaden tatsächlich ist, sagt Landwirt Karl Harzl: „Der Schaden ist noch nicht absehbar. Sie streunen kilometerweit in der Gegend herum, und da ist die Schadensschwelle noch klein.“
Kein Grund zur Angst, aber zur Vorsicht
Für Spaziergänger, Schwammerlsucher oder Jogger in der Gegend zwischen Reinischkogel und Stainz gibt Jürgen Uhl eine vorsichtige Entwarnung - die Tiere streunen nur nachts umher: „Ich glaube nicht, dass man Angst haben sollte, man braucht auch keine Angst haben. Man sollte aber dazu sagen, dass es wie bei allen Muttertieren auch bei Wildschweinen so ist, dass eine führende Bache ungehalten reagieren kann, wenn man sich den Jungen zu sehr nähert.“
Noch gehen die Jäger und Heger nicht intensiv auf die Pirsch - abwarten ist angesagt, so Uhl, der auch weiß, dass sich ein Wildschwein nicht freiwillig vor die Flinte wirft: „Wildschweine sind ja sehr intelligent und sehr familiär und werden sich dem sicher entziehen wollen.“