Grazer „Liesl“ läutet wieder

Die „Liesl“, die 1587 gegossene Bronzeglocke im Grazer Glockenturm, läutet nach viermonatiger Unterbrechung wieder. Ursache der „Sendepause“ war ein Schaden am Klöppel, der ausgetauscht werden musste.

Mitte April war ein Stück des schon mehrere Jahrhunderte alten Klöppels ausgebrochen, die 4.633 Kilo schwere „Liesl“ - nach den Exemplaren in Mariazell und Seggau die drittgrößte Glocke der Steiermark - verstummte.

Aus derselben Schmiede wie die „Pummerin“

Nach eingehender Prüfung entschloss man sich, einen neuen Klöppel zu montieren: Dieser wurde von einer deutschen Freiformschmiede angefertigt und in der vergangenen Woche eingebaut - dieselbe Firma stattete übrigens 2011 auch die Wiener „Pummerin“ entsprechend neu aus.

"Liesl"

ORF

101 Schläge

So wurde die altehrwürdige „Liesl“ erstmals offiziell am Donnerstag vom neuen, 220 Kilo schweren Klöppel zum Klingen gebracht - in 101 Schlägen, weil die Glocke, wie es die Legende will, aus 101 türkischen Kanonenkugeln gegossen wurde.

Weicherer Klang

Insgesamt erschallt die im achteckigen Turm untergebrachte Glocke dreimal am Tag, um 7.00, 12.00 und um 19.00 Uhr. Und Uhrmacher Josef Reicht ist vom neuen Glockenschlag angetan: „Sie hat jetzt einen weicheren Klang, der neue Klöppel aus Spezialstahl wird außerdem die Glocke schonen.“

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