Autoschieber zu acht Monaten Haft verurteilt

19 gebrauchte Autos hätte ein bulgarischer Lkw-Lenker von Graz nach Antwerpen in Belgien transportieren sollen - stattdessen verkaufte er sie in Slowenien an einen Schrotthändler verkauft. Der Autoschieber wurde deshalb am Donnerstag in Graz zu einer Haftstrafe verurteilt.

Der 45-jährige Lkw-Lenker sollte in Summe drei Transporte mit insgesamt 19 Alt-Autos von Graz nach Antwerpen durchführen; von dort hätten diese dann mit dem Schiff in die nigerianische Hauptstadt Lagos gebracht werden sollen. Stattdessen landeten die Autos aber in einer slowenischen Schrottpresse - mehr dazu in 19 alte Autos veruntreut (18.7.2012).

Schuldig bekannt, aber kein Geständnis abgelegt

Beim Prozess am Donnerstag am Grazer Straflandesgericht bekannte ich der Angeklagte zwar schuldig, ein umfassendes Geständnis wollte er aber nicht ablegen: Er selbst sei nicht gefahren, er habe einen anderen Fahrer beauftragt, und dieser habe die Autos nach lowenien gebracht und an den Schrotthändler verkauft. „Mein Fehler ist, dass ich keine Kontrolle gemacht habe“, so der Bulgare kleinlaut gegenüber der Richterin.

Richterin konzentrierte sich auf Schadenssumme

Obwohl viele Fragen offen blieben, vermied es die Richterin, den genauen Tathergang zu rekonstruieren und konzentrierte sich auf die Schadenssumme. Wäre diese über 50.000 Euro gelegen - so wie vom Auftraggeber angegeben - dann hätten dem Angeklagten bis zu zehn Jahre Haft gedroht; der hinzugezogene Sachverständige bezifferte den Zeitwert aller 19 Fahrzeuge aber nur mit rund 14.000 Euro, weil diese in Österreich als nicht mehr betriebssicher gelten würden.

Das Urteil - zwei Jahre Haft, davon acht Monate unbedingt - wurde vom bisher unbescholtenen Angeklagten angenommen und ist somit rechtskräftig.