Glashaus-Streit geht in die nächste Runde

Der Streit um den Glashauskomplex des Gemüse- und Obstvermarkters Frutura bei Bad Blumau im Bezirk Fürstenfeld geht in die nächste Runde: Über 1.000 Menschen unterschrieben eine Petition gegen das Projekt, während Frutura das 50 Millionen Euro-Vorhaben verteidigt.

Das Glashausprojekt bei Bad Blumau sorgt für große Aufregung: Frutura plant in der Thermengemeinde einen gewaltigen Komplex - Touristiker und Bürger sind dagegen - mehr dazu in Blumau: Mega-Glashaus sorgt für Aufregung (10.10.2012) und Rogner: Glashausprojekt-Pläne auf den Tisch (9.11.2012).

Glashaus

APA/dpa/Carsten Rehder

Frutura will in den Glashäusern für die Handelskette Spar Paradeiser, Paprika oder Gurken züchten

Thermalwasser zur Paprikazucht

Klappt alles im Sinne der Betreiber, dann wird schon in einem Jahr die erste Ernte eingefahren - auf einer Fläche, die jener von annähernd 40 Fußballfeldern entspricht. Frutura will für die Handelskette Spar in den Glashäusern Tomaten, Paprika oder Gurken züchten; damit die Bio-Produktion ganzjährig möglich ist, sollen die Anlagen mit dem heißen Wasser aus der Bad Blumauer Tiefe geheizt werden.

Das gebrauchte Wasser wird in gut drei Kilometern Tiefe zurückgeführt, sagt der Grazer TU-Professor Johann Goldbrunner, Partner und Gutachter des Projekts: „Es ist vorgesehen, hier umfangreiche Testarbeiten durchzuführen, und erst, wenn sichergestellt ist, dass der Therme Blumau nichts passiert, kann dieses Projekt überhaupt erst umgesetzt werden.“

„Alles schon einmal dagewesen“

Einwände der Kritiker - primär aus der Gemeinde - weist er zurück; so werde die nahe Therme weiterhin permanent und ausreichend über Heißwasser verfügen: „Diese Dinge, die sich hier in der Umgebung abspielen, sind nicht gerade angenehm, aber ich muss dazu sagen, wir haben das gleiche erlebt, wie wir die Bohrungen in Blumau durchgeführt haben - dort hatten wir die Proteste von Waltersdorf.“ Gutachten gegen das Projekt sieht Goldbrunner gelassen entgegen; am Zuge seien Behörden und eventuell Gerichte.

„Tourismusprojekt“ Glashaus

Frutura-Geschäftsführer Manfred Hohensinner betont zudem, dass die Produktion in dem Glashauspark extrem umweltfreundlich und naturnah sei, „weil wir in der Region produzieren, und weil es auch von der architektonischen Gestaltung ein Tourismusprojekt wird“; auch würden in der Region Dutzende Arbeitsplätze geschaffen werden.

Gleich zwei Bürgerversammlungen am Dienstag

Den Kritikern wirft Hohensinner vor, das Gespräch zu verweigern: „Wir sind immer gesprächsbereit, und der Großteil der Bevölkerung steht hinter dem Projekt.“ Die nächste Runde in der Auseinandersetzung wird am kommenden Dienstag eingeläutet - in der Region haben Gegner und Befürworter zu Bürgerversammlungen geladen.

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