Immer mehr steirische Bauern geben auf

In der Steiermark gibt es immer weniger Bauern. Erstmals ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe unter 40.000 gesunken. Das geht aus der neuesten sogenannten Agrarstrukturerhebung hervor.

Noch nie hat es in der Steiermark so wenige land- und forstwirtschaftliche Betriebe gegeben wie derzeit. Die aktuellen Zahlen wurden im Jahr 2010 erhoben und jetzt ausgewertet. Dabei wurden keine Stichproben gezogen, sondern eine Vollerhebung gemacht, sagt der Leiter der Landesstatistik Martin Mayer.

Landwirt

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Zwischen 1999 und 2010 ist die Zahl der Bauern um ein Fünftel zurückgegangen

Erstmals unter 40.000 Betriebe

Bei der Erhebung wurde jeder zweite steirische Landwirt erfasst. Zuletzt geschah das 1999. Vergleicht man die Zahlen, sehe man, wie das Bauernsterben weitergehe. „Von 1999 bis 2010 hat sich die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe um mehr als ein Fünftel verringert. Wir haben inzwischen etwas über 39.000 Betriebe, also erstmals unter 40.000, in der Steiermark“, so Mayer. Immer weniger Bauern bedeutet immer größere Höfe, da die landwirtschaftlich genutze Fläche in der Steiermark in etwa gleich geblieben ist. Die Betriebsgröße erhöhte sich demnach von 31 auf 36 Hektar. Nur mehr jeder dritte Landwirt ist hauptberuflich in seinem Betrieb tätig. Laut Statistik sind es zurzeit 12.000, 1999 waren es noch 16.000.

Auch immer weniger Arbeitskräfte in der Landwirtschaft

Zurückgegangen ist auch die Zahl der Arbeitskräfte in den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben. „Und zwar um ein Viertel zwischen 1999 und 2010. Wir haben inszwischen erstmals unter 100.000, nämlich etwas über 95.000 Arbeitskräfte“, erklärt der Landesstatistiker Martin Mayer. Die Frauenquote liegt dabei mit 41 Prozent über dem österreichischen Durchschnitt. Die Gemeinde mit den meisten land- und forstwirtschaftlichen Betrieben ist Graz, gefolgt von St. Stefan im Rosental und St. Margarethen an der Raab. Der Bezirk mit den meisten Agrarbetrieben ist Südoststeiermark.