Bauarbeiter: Urlaub statt Arbeitslosigkeit

Fast 8.000 Bauarbeiter sind im März arbeitslos gewesen. Die Sozialpartner arbeiten an Lösungen, wie die Winterarbeitslosigkeit am Bau gesenkt werden könnte. Unter anderem soll zuerst der Urlaub aufgebraucht werden, bevor man stempeln geht.

Durch den langen Winter verzögert sich die heurige Bausaison zunehmend. Im März war um ein Drittel mehr Bauarbeiter arbeitslos als im Vorjahr - mehr dazu in Winter wirkt sich auf Arbeitsmarkt aus.

Sozialpartner suchen neue Lösungen

Die Sozialpartner planen mehrere Lösungsansätze, um die Arbeitslosigkeit am Bau zu senken. So sollen Bauvorhaben besser durchgeplant werden, damit beispielsweise Innenbauten im Winter durchgeführt werden können. Ein konkreter Vorschlag lautet, dass Bauarbeiter ihren Urlaub aufbrauchen müssen, bevor sie arbeitslos werden.

Bauarbeiter, Winterbauoffensive

APA/Herbert Pfarrhofer

Urlaub statt Arbeitslosigkeit im Winter

Arbeiter sollen Resturlaub aufbrauchen

Denn Bauunternehmer schicken ihre Arbeiter vorwiegend mit Dezember zum Stempeln, und das, obwohl es noch Resturlaube zum Verbrauchen gebe. Drei Jahre lang können Bauarbeiter ihren Urlaub mitnehmen, erklärt Josef Muchitsch von der Gewerkschaft Bau-Holz: „Jetzt konkret der Vorschlag ist, dass wir diese Alturlaube - unter Alturlaube verstehen wir Urlaube, die kurz vor dem Verfall stehen - dass diese Wochen vor einer Arbeitslosigkeit verpflichtend verbraucht werden müssen“.

Aber nicht nur die Unternehmer, auch die Arbeiter selbst würden von diesem Vorschlag profitieren: „Er kommt zu seinem Urlaubsanspruch, er kommt zu seinem Urlaubsgeld, was ja nicht unwesentlich ist vor Arbeitslosigkeit. Im Gesamten wäre das natürlich eine Entlastung des Arbeitsmarktservice - auch was die Kosten von Arbeitslosengeld betrifft“, so Muchitsch.

Mehr Flexibilität gefordert

Positiv sieht auch die Wirtschaftskammer diesen Vorstoß, man setze aber auf mehr Flexibilität und fordert, „dass die Höchstarbeitszeit, die derzeit mit zehn Stunden begrenzt wird, auf elf Stunden pro Tag erweitert werden sollte. Das heißt im Sommer, wenn die Zeit wirklich schön ist, wenn das Wetter toll ist, dass man länger arbeiten könnte, auch elf Stunden, und dass diese Mehrstunden dann sozusagen im Winter ausgeglichen werden können mit einem Zuschlag von zehn Prozent“, sagt Alexander Pongratz von der Bauinnung.

Die Sozialpartner hoffen, noch vor dem Sommer eine dementsprechende Regelung im Parlament präsentieren zu können.

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