Wirbel um Disconacht mit Pornostars

In der Oststeiermark sorgt eine äußerst freizügige Disconacht mit Pornostars in Hartberg für Aufregung. Polizei und Jugendschutzbehörde ermitteln, die BH zieht Konsequenzen; der Discobetreiber spricht von einer „gezielten Kampagne“.

Nackte Frauen und gestählte Männer in eindeutigen Posen, mittendrin 400 bis 500 Hartberger Jugendliche - die sogenannte „Porn Star Style“-Party am vergangenen Samstag im Voodoo Entertainment-Club in Hartberg erregt die Gemüter: „Da frage ich mich schon, ob jetzt die Veranstalter ‚von allen guten Geistern‘ verlassen wurden?“, meint etwa der Grazer ÖVP-Gemeinderat Harry Pogner.

Ausschnitt aus dem Plakat für die Party

ÖAAB Graz

Geworben wurde für die Party mit „Girlstrip“ und „Erotic Games“

„Grenze des Erlaubten überschritten“

Der Einlass war nur über 16-Jährigen gestattet, es sei aber eindeutig „die Grenze des Erlaubten überschritten worden“, so Pogner weiter, der auf das geltende Jugendschutzgesetz verweist, wonach es untersagt ist, unter 18-Jährigen Zugang zu pornografischen Darbietungen anzubieten.

Laut Medienberichten sind auf der Homepage und der Facebook-Seite des Clubs unzählige Fotos der Show mit Pornodarstellern zu sehen, die wenig Spielraum für Interpretationen lassen; auf den Fotos sind auch zahlreiche, teilweise offensichtlich sehr junger Besucher.

Veranstaltung war nicht gemeldet

Die Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld wurde bereits tätig, so der Leiter des Sicherheitsreferats, Karl Wurzer: „Die Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld hat erst am Montag von der Veranstaltung Kenntnis erlangt. Es ist bei der Bezirkshauptmannschaft keine Veranstaltungsanzeige eingelangt, und wir haben daher umgehend ein Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet.“

Dem Discobetreiber drohen nun Geldstrafen: „Sofern es sich um eine Pornoveranstaltung gehandelt hat und wirklich 16-Jährige zugelassen waren, ist das eine Übertretung des Jugendschutzgesetzes und des Veranstaltungsgesetzes“, so Wurzer weiter.

Betreiber: „Stripshow, wie täglich im TV zu sehen“

Der Betreiber des Clubs wehrt sich gegen die Vorwürfe. Geschäftsführer Oliver Stern vermutet laut einem Bericht der „Kleinen Zeitung“ eine „gezielte Kampagne eines Mitbewerbers“, der ähnliche Veranstaltungen anbiete: „Das war eine Stripshow, wie man sie täglich im TV sehen kann“, sagt er.

„16-Jährige waren in anderem Raum“

Man nehme Jugendschutz sehr genau und schicke 16-Jährige auch immer rechtzeitig nach Hause. Primäre Geschlechtsteile oder sexuell eindeutige Posen seien nicht zu sehen gewesen, und man habe versucht, dass sich die 16-Jährigen während der Erotik-Shows in einem anderen Raum aufhalten.

Der Betreiber räumt aber auch ein, dass solche Shows für die Altersgruppe zwischen 16 und 18 problematisch seien und man sich der Diskussion stellen werde, allerdings sei das Publikum von Großdiscos eben zwischen 16 und 20 Jahre alt.

„Keine Anzeigenpflicht“

Gegen die Anzeigepflicht habe man jedenfalls nicht verstoßen: Aufgrund der aufrechten Discokonzession seien erst Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern anzeigepflichtig, so der Betreiber der Hartberger Disco.

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