Serieneinbrecher knackte 200 Autos

In Graz ist es der Polizei gelungen, einen Pkw-Serieneinbrecher auf frischer Tat zu stellen. Der Mann soll in den vergangenen sechs Jahren im Grazer Stadtgebiet mindestens 200 Autos aufgebrochen haben.

2007 begann der gebürtige Kroate damit, im Stadtgebiet von Graz Autos zu knacken. Die Beute - hauptsächlich Autoradios und andere Wertgegenstände - verkaufte der 46-Jährige dann auf Flohmärkten in seiner Heimat.

„Jahrelange Kleinstarbeit“

Zweieinhalb Jahre ermittelte ein Team rund um Bezirksinspektor Mario Pellegrini in dem Fall - Ermittlungen, die einem Puzzlespiel glichen: „Das ist natürlich Kleinstarbeit, entsprechende Akribie und Geduld und natürlich das Quäntchen Glück, um den Täter festzunehmen. Jedes Auto ist genau untersucht worden, es ergibt sich aufgrund der Tatbegleitumstände ein gewisses Muster; anhand dieses Muster ergibt sich ein gewisses System, nach dem der Täter offenbar vorgeht.“

Mit gezielten Überwachungsmaßnahmen legten sich die Beamten dann in einem bestimmten Bereich im Grazer Stadtgebiet auf die Lauer: „Er ist uns aufgrund seines Verhaltens sofort verdächtig erschienen, und wir haben ihn dann so lange observiert, bis wir ihn auf frischer Tat ertappt haben und festnehmen konnten“, so Pellegrini.

Autoeinbrechen aus Filmen gelernt

Nach anfänglichem Leugnen gestand der Mann 200 Pkw-Einbrüche in den vergangenen sechs Jahren in Graz; es könnten aber noch mehr werden, so die Polizei, die den Schaden deshalb auch noch nicht genau beziffern kann, er dürfte aber im oberen fünfstelligen Euro-Bereich liegen.

Die Fähigkeit, Autoschlösser aufzubrechen, eignete sich der Täter seinen Angaben zufolge durch entsprechende Filme und Fernsehberichte an. Als Motiv nannte er Geldnot - er konnte nicht mehr finanziell für seine vierköpfige Familie sorgen. Graz habe er sich ausgesucht, weil es von seinem Heimatort aus die nächste größere Stadt in einem wohlhabenden Land sei.

Mit Handschlag von Polizisten verabschiedet

Bei seiner Festnahme zeigte sich der 46-Jährige übrigens erleichtert, dass alles vorbei ist: Bevor er in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht wurde, verabschiedete er sich laut Pellegrini von den vernehmenden Polizisten per Handschlag.

Die Wiener Polizei machte gleich eine ganze Bande von Autodieben dingfest: Die fünf mutmaßlichen Täter sollen 200 Autos im Wert von mindestens drei Millionen Euro gestohlen haben - mehr dazu in Autos um drei Mio. gestohlen (wien.ORF.at).