Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen

Die Arbeitsmarkt-Zahlen sind seit Monaten alles andere als erfreulich, und auch der April brachte keine Entspannung: Demnach waren im vergangenen Monat 35.000 Steirer ohne Job - 3.200 Menschen mehr als im April des Vorjahres.

Exakt 3.210 Arbeitslose mehr als im April des Vorjahres bedeuten ein Plus von zehn Prozent - gleichzeitig gab es über ein Fünftel weniger offene Stellen.

Vor allem ältere Dienstnehmer betroffen

Stark betroffen sind vor allem Männer und ältere Dienstnehmer, wobei das Problem der über 50-Jährigen laut Arbeitsmarktservice Steiermark (AMS) weniger darin liegt, verstärkt in die Arbeitslosigkeit zu schlittern, sondern vielmehr darin, aus der Arbeitslosigkeit wieder herauszukommen.

Das AMS wird deshalb in nächster Zukunft besonderes Augenmerk auf Langzeitarbeitslose und Ältere richten und erhofft sich Unterstützung der Bundessregierung, die spezielle Pakete in Aussicht gestellt hat, damit Arbeitgeber Anreize haben, über 50-Jährige einzustellen.

Kein Aufwärtstrend erkennbar

Die laut Industriebetrieben spürbaren Anzeichen für einen Aufwärtstrend kann das AMS in der Statistik nicht bestätigen: Vor allem in der Produktion ist die Arbeitslosigkeit weiter höher als im Vorjahr; am Bau gibt es die erhoffte Entspannung nicht, und auch die Bereiche Handel und Gastronomie sind stark betroffen.

Nach Bezirken und AMS-Stellen gab es nur in Weiz einen Rückgang um 5,6 Prozent; die benachbarte AMS-Stelle Gleisdorf verzeichnete dagegen um fast ein Viertel mehr Arbeitslose als im April 2012 - eine Erklärung dafür gibt es vorerst aber nicht.

Im Bundesländervergleich bleibt die Steiermark mit ihren zehn Prozent mehr Arbeitslosen im Mittelfeld, knapp über dem Österreichdurchschnitt - mehr dazu in Fast zehn Prozent mehr Arbeitslose (news.ORF.at).

AK: Sparpolitik hinterlässt immer deutlichere Spuren

Die jüngsten Arbeitsmarktzahlen lassen auch bei der Arbeiterkammer Steiermark die Alarmglocken schrillen: Die europaweite Sparpolitik hinterlasse immer deutlichere Spuren auch auf dem steirischen Arbeitsmarkt; es sei höchste Zeit, dass dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit wieder größeres Augenmerk geschenkt werde, so Arbeiterkammer-Präsident Walter Rothschädl in einer Aussendung.

Er sieht zwei Ansätze im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit: einerseits eine aktivere Politik, andererseits müssten 300 Millionen Überstünden in Österreich abgebaut werden, um so die faktische Wochenarbeitszeit zu verkürzen.

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