Anrainer klagen über Koralmtunnel-Baustelle

Die Baustelle des Koralmtunnels nahe Deutschlandsberg macht den Anrainern schwer zu schaffen. Sie klagen über Lärm- und Staubbelastung. Eine Bürgerinitiative fordert nun Abhilfe. Laut den ÖBB werden alle Lärmgrenzwerte eingehalten.

Die Anrainer der Baustelle klagen sowohl über einen steten Lärmpegel durch Förderanlagen als auch über immer wiederkehrende Lärmspitzen durch Rüttelanlagen oder aufeinanderschlagende Metallteile; auch die Staubbelastung sei gestiegen, heißt es.

Koralmtunnel-Baustelle

APA/ Markus Leodolter

Der 32,9 km lange Koralmtunnel ist derzeit Österreichs größtes Bauvorhaben dieser Art

Lärm, Staub und Flutlicht

In Kresbach in der Gemeinde Hollenegg im Bezirk Deutschlandsberg sei es seit rund drei Jahren mit Ruhe und Idylle vorbei, so die Anrainer einstimmig: Grelles Flutlicht, Staub, Vibrationen und vor allem ständiger Lärm würden das Wohnen dort zur Qual machen, sagt Anrainer Peter Lex.

„Es ist unerträglich. Wenn man draußen arbeitet, das geht einem durch und durch, weil der ganze Körper vibriert. In der Nacht kann man nicht schlafen, dann gibt es wieder einmal ein Metallgeräusch, dann kommst du auf, dann kannst du ganz einfach nicht mehr schlafen“, so Lex, der um seine Gesundheit fürchtet.

Angst um Gesundheit

Insgesamt seien rund um die 22 Hektar große Baustelle etwa 500 Anrainer von den Lärmemissionen betroffen, sagt Karl Koch, Bürgermeister von Hollenegg (ÖVP).

Vom Bauherren ÖBB fühlt man sich im Stich gelassen: „Wenn man versucht, irgendetwas zu sagen, dann wird das abgetan“, so Lex: „Es waren zwei Herren hier, und die haben gesagt, dieser Lärm ist nicht gesundheitsschädlich, das wird uns jeder Mediziner sagen. Und wir haben gesagt, das können wir uns nicht vorstellen.“

Koralmtunnel-Baustelle

APA/ Markus Leodolter

ÖBB: Innerhalb erlaubter Grenzwerte

Seitens der ÖBB heißt es, man würde alle Grenzwerte einhalten: „Nicht nur die Lärmemissionen, sondern auch Erschütterungen und Staubemissionen werden von uns von eigenen akkreditierten Prüfanstalten überprüft, und alle Messergebnisse haben bis jetzt gezeigt, dass wir uns innerhalb der erlaubten Grenzwerte bewegen“, so ÖBB-Sprecher Christoph Posch.

ÖBB will mehr kommunizieren

Dennoch sei man um die Anrainer bemüht, so Posch: Man werde versuchen, „Lösungsmöglichkeiten anzuschauen. Dazu werden wir auch die Kommunikation zu den Anrainern verstärken - das ist sicher ein Fehler unsererseits, dass wir die interne Kommunikation nicht noch weiter ausgedehnt haben.“

Die Bürgerinitiative fordert ein rasches Handeln seitens der ÖBB - durch Einhausungen der Anlagen könne der Lärm spürbar reduziert werden, so die Überzeugung. Ein generelles Ende des Lärms ist allerdings nicht in Sicht: Frühestens 2016 könnte sich die Situation bessern, so die Information der ÖBB.

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