WK: Steirisches Straßennetz sanierungsbedürftig

Die Wirtschaftskammer fordert die Sanierung des maroden Landesstraßennetzes. Der Trend zum Individualverkehr setze sich fort; teurere Spritpreise wären nicht ausschlaggebend, um auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Billigere Preise und bessere Anschlussmöglichkeiten beim öffentlichen Verkehr: Unter diesen Umständen würden die Steirer in Zukunft auf das Auto verzichten; der Kostenfaktor Sprit spiele nur eine geringe Rolle, so Jürgen Roth, der Vizepräsident der Wirtschaftskammer.

Car Sharing kein Thema

Car Sharing ist bei den Steirern laut der Studie der Wirtschaftskammer kein Thema - nur zwei Prozent nutzten bisher diese Möglichkeit.

Die Zahlen sprechen für sich, meint Roth: „Die Leute sind im Vorjahr, als der Sprit teurer war, genauso viel gependelt wie jetzt. Sie pendeln nicht mehr, weil der Spritpreis billig ist, und nicht weniger, weil der Sprit teurer ist, sondern aus Ermangelung an Alternativen.“

Motorisierungsgrad steigt

Laut einer Studie der Wirtschaftskammer ist vor allem für Pendler aus den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld, Südoststeiermark und Weiz ein eigenes Auto für den Arbeitsweg unumgänglich: Hier ist auch der Motorisierungsgrad am höchsten - Tendenz steigend. In einigen Jahren sei laut Prognosen mit 850 Autos auf 1.000 Einwohner zu rechnen, derzeit sind es 530.

Schlagloch

APA/Jan-Peter Kasper

Der Zustand der steirischen Straßen ist teilweise dramatisch

„Landesregierung muss umdenken“

Um dem starken Trend zum eigenen Auto gerecht zu werden, brauche die Steiermark allerdings ein leistungsfähiges Straßennetz, so die Wirtschaftskammer; die Straßenzustand sei jedoch dramatisch, sagt Franz Glanz von der Sparte Transport und Verkehr: „Der überwiegende Teil des regionalen Netzes ist sehr stark in Mitleidenschaft gezogen, und bei den Brücken droht uns bei 30 bis 40 Prozent eine Herabsetzung von Gesamtgewichten, also Beschränkungen bei Zufahrten, Sperrungen, Umwegverkehr und wenig Attraktivität für die Standorte in diesen Regionen.“

Laut Glanz müsse die Landesregierung trotz des notwendigen Sparkurses umdenken und verstärkt in das Landesstraßennetz investieren. Andernfalls würden Wirtschaftsbetriebe und künftige Generationen dafür massiv bluten, heißt es dazu vom ÖAMTC. Jürgen Roth schlägt vor, die Einnahmen aus der Mineralölsteuer zweckzubinden.

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