Energieunternehmen SEEG in Mureck insolvent

Die Südsteirische Energie- und Eiweißerzeugungs GmbH (SEEG) in Mureck musste am Montag Insolvenz anmelden. Das Unternehmen, das sich mit der Erzeugung von Biodiesel aus Altspeiseöl einen Namen gemacht hat, hat Schulden von vier Millionen Euro.

Schwerpunkt der SEEG ist seit der Gründung 1989 die Produktion von Ökodiesel. Seit 1993 betreibt das Unternehmen in Mureck eine entsprechende Anlage und versorgt damit - gemeinsam mit der Nahwärme Mureck - auch die Stadt mit Energie.

Biodiesel aus Altspeiseöl

In der Diesel-Produktion aus Altspeiseölen gilt die SEEG eigenen Angaben zufolge als Pionier. Damit begonnen habe man im Jahr 1993, um Engepässe im Rapsrohstoffbereich ausgleichen zu können. Weil die Geschäfte gut liefen, wurde die Anlage erst 2009 auf ein Produktionsvolumen von 17 Millionen Liter Ökodiesel pro Jahr erweitert. Das Öl selbst wird zum einen in der Region gesammelt und zugeliefert, zum anderen in großen Mengen angekauft.

Große Preisschwankungen

Starke Preisschwankungen im Ein- und Verkauf von Altspeiseöl haben die SEEG zuletzt aber massiv ins Trudeln gebracht. Durch diesen instabilen Markt sei es unmöglich gewesen, die laufenden Kosten abzudecken. Bereits im Vorjahr stand der Betrieb vor einem Jahresverlust in der Höhe von 800.000 Euro. Nach einem weiteren Preissturz Mitte dieses Jahres erhöhten sich die Schulden des Unternehmens auf vier Millionen Euro.

Zwölf Dienstnehmer betroffen

Dem KSV 1870 und dem AKV zufolge soll das Unternehmen fortgeführt und entschuldet werden - geschlossen werden sollen nur jene Bereiche, die sich nicht mehr rentieren. Zwölf Dienstnehmer und rund 225 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. Eigentümer der SEEG sind 535 Genossenschafter vorwiegend aus der Süd-, Ost- und Weststeiermark.

SEEG-Gründer Karl Totter sagt zur Pleite, dass an einem Sanierungsverfahren kein Weg vorbeiführe, wolle man die Vision einer möglichst unabhängigen Energieregion realisieren. Als Gründe für die wirtschaftlichen Probleme nennt Totter vor allem die bislang zollfreien Billigimporte von Biodiesel aus Südostasien und Südamerika - der südsteirische Biodiesel konnte im Vergleich dazu nicht mehr kostendeckend verkauft werden.

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