Metaller wollen mit Protesten Druck erhöhen

Hunderte Metaller sind am Montag in Weiz auf die Straße gegangen, um den Druck auf die Arbeitgeber bei den Kollektivvertragsverhandlungen zu erhöhen. Ziel der Protestkundgebung war die Firma Mosdorfer.

Der Chef der Firma Mosdorfer ist gleichzeitig auch einer der Chefverhandler auf Arbeitgeberseite - Fachverbandsobmann Christian Knill zeigte sich zwar beeindruckt, sah die Proteste aber kritisch: „Verhandlungen gehören auf den Tisch und nicht auf die Straße, aber es ist trotzdem sehr imposant, was die Gewerkschaft noch immer auf die Beine stellen kann.“

Proteste

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Der Protestmarsch führte bis zur Firma Mosdorfer

Arbeitnehmer wollen vernünftige Verhandlungen

Die Proteste zeichneten sich schon vergangene Woche ab - mehr dazu in Metaller: Betriebsversammlungen und Demos (16.10.2013): Die Arbeitgeber boten zuletzt zwei Prozent mehr, die Gewerkschaften fordern weiterhin 100 Euro, aber mindestens 3,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Demonstranten waren sich einig, es brauche vernünftige Verhandlungen, aber man würde sich auch nicht alles gefallen lassen und hoffe, dass der Protest wirkt.

Proteste

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Mit Transparenten und mit Warnwesten bekleidet kämpfen die Arbeitnehmer um höhere Löhne

„Angebot ist Verhöhnung der Arbeitnehmer“

Das Angebot von zwei Prozent mehr Lohn lasse man sich aber nicht bieten, sagt der Bundesvorsitzende der Pro-Ge, Rainer Wimmer: "Das ist in Wirklichkeit eine Verhöhnung der Arbeitnehmer, zu einem Zeitpunkt, wo Aktionäre befriedigt wurden, wo sich die Manager gut bedient haben, das werden wir öffentlich machen.“

Es gehe nicht nur um die Metaller, sagt der steirische ÖGB-Chef Horst Schachner: „Betrifft es diesen einen Kollektivvertrag, so werden andere Kollektivverträge nachverhandelt, und man wird immer wieder dasselbe versuchen zu machen. Dieses Spiel spielen wir nicht mit und deshalb sind wir auch hier vertreten.“

„Die Menschen wollen arbeiten, nicht streiken“

Man wolle, dass fair verhandelt werde, so der steirische Landessekretär der Pro-Ge Josef Pesserl, und das wolle man mit der Demonstration aufzeigen: „Das, was wir hier tun, tun wir nicht gerne. Die Menschen wollen nicht demonstrieren, sie wollen auch nicht streiken - die Menschen wollen arbeiten. Aber wenn die Arbeitgeber sie dazu zwingen, zu demonstrieren und zu streiken, dann werden sie auch diese Mittel nutzen müssen.“

Am Dienstag gibt es die nächste Verhandlungsrunde. Würden die Forderungen am Dienstag nicht erfüllt werden, werde es weitere Versammlungen und sogar Streiks geben, so die Gewerkschafter.

Aber nicht nur in der Steiermark, auch in Hohenems in Vorarlberg und in Wolkersdorf in Niederösterreich gab es am Montag Protestaktionen – mehr dazu in Metallerprotest vor Collini in Hohenems (vorarlberg.ORF.at) und Druck der Gewerkschaft: Betriebsversammlung (noe.ORF.at).