Ökoregion Kaindorf: Kein Platz für Plastiksackerl

Die EU will den Verbrauch von Plastiksackerl eindämmen und überlegt neue Richtlinien, die den Ländern selbstständige Verbote erlauben. Dass es auch ohne Plastiksackerl gehen kann, zeigt die Ökoregion Kaindorf bereits seit mehr als zwei Jahren.

Einkäufer mit Plastiksackerln

APA/Herbert Ozceret

Die EU will den Verbrauch von Plastiksackerln eindämmen

Jeder Europäer verbraucht pro Jahr rund 200 Plastiksackerl, etwa 90 Prozent davon sind leichte Einwegsäcke, und vor allem diese sind der EU zunehmend ein Dorn im Auge. Derzeit verbieten die EU-Richtlinien den Ländern ein selbstständiges Plastiksackerl-Verbot; diese Bestimmung soll jetzt aber gekippt werden - mehr dazu in EU-Kommission will Verbrauch von Plastiksackerln eindämmen (news.ORF.at).

Freiwilliger Verzicht

Die Ökoregion Kaindorf mit den Gemeinden Dienersdorf, Ebersdorf, Hartl, Hofkirchen, Kaindorf und Tiefenbach hat insgesamt rund 5.500 Bewohner. Seit zweieinhalb Jahren verzichten hier über zwei Dutzend Betriebe freiwillig auf die Ausgabe von Plastiksackerln, so Joachim Ninaus, Geschäftsführer der Ökoregion Kaindorf: „Bei uns sind alle Lebensmittelketten dabei, der Schuhhändler, das Kaffeehaus, das Blumenhaus, das Baustoffzentrum - also wirklich alle Unternehmen, die eine Kundenfrequenz haben.“

„Ein kleiner, aber wichtiger Tropfen“

Laut Joachim Ninaus lohnt sich der Verzicht auch in einer sehr kleinräumigen Region wie in Kaindorf: „Wenn man es auf die Bewohner unserer Region umlegt, und man geht dabei von einem Durchschnittsverbrauch von 20 Sackerln aus, was ja sehr gering ist - wie ich vom EU-Kommissar gehört habe, ist der ja viel höher - dann kommen wir auf eine Einsparung von 100.000 Sackerln pro Jahr. Das heißt, es tut sich schon was. Es ist zwar verglichen mit anderen energieintensiven Industrien nur ein kleiner Tropfen, aber ein wichtiger Tropfen.“

Vorstöße in Richtung Plastiksackerl-Verzicht oder -Verbot gab es in der Steiermark bereits auch auf anderen Ebenen: Die steirische KPÖ, wie auch die steirischen Grünen brachten dazu schon Anträge im Landtag ein, die aber keine Mehrheit fanden; und die Stadt Leibnitz schickte allen Haushalten einen Stoffsack zu, um so den Plastikmüll einzudämmen.

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