Köflach setzt auf riesige Photovoltaik-Anlage

Die größte Photovoltaik-Anlage der Weststeiermark ist im Raum Köflach präsentiert worden: Sie erzeugt Strom für 500 Haushalte und ist Teil eines Pakets, mit dem die Stadt Köflach bald bis zu 90 Prozent ihres Energiebedarfs selbst erzeugen will.

In der Steiermark setzt man immer mehr auf Alternativenergie. Tausende Häuslbauer nutzen bereits die Kraft der Sonne, aber auch größere Betreiber investieren immer öfter in den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen. Die größte derartige Anlage in der Weststeiermark steht nun in Maria Lankowitz in der Nähe des Alten Almhauses.

Photovoltaik-Anlage Köflach

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In rund 1.000 Metern Seehöhe

Die Anlage in rund 1.000 Metern Seehöhe ist drei Hektar groß, die Module haben eine Fläche von 11.200 Quadratmetern. „Öko Park Lorder“ nennt sich die Anlage, errichtet von den Stadtwerken Köflach gemeinsam mit einem privaten Grundbesitzer. Der Öko-Park wird in Zukunft die Kraft der Sonne in elektrischen Strom für mehr als 500 Haushalte umwandeln.

„Grundlegend war die Idee, ein Wasserkraftwerk zu bauen - diese Idee haben wir aber wegen der Leitungslegung verworfen. Dann haben wir gesagt, wieso nutzen wir nicht die Wiese, die wir haben: Ausrichtung genau nach Süden, Neigung 30 Grad - ideal also für eine Photovoltaik-Anlage. Der Sonnenstand ist perfekt. Der Nutzen, wenn man so hoch ist, ist die Temperatur im Hochsommer - wir haben einen höheren Wirkungsgrad für unsere Module. 7.848 Stück Module haben wir jetzt“, so Manuel Weber, der Prokurist des Öko Parks.

Photovoltaik-Anlage Köflach

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Gesamtpaket für Alternativenergie

Unweit der Photovoltaik-Anlage wird in den nächsten Jahren auch noch ein Klein-Wasserkraftwerk gebaut. Die Projekte sind Teile eines Gesamtpakets für erneuerbare Energie, zu dem bereits bestehende Anlagen wie Windräder auf dem Gaberl und ein Wasserkraftwerk im Sallagraben gehören, und mit dem die Stadtwerke Köflach voll auf Alternativenergie setzen. „Wir wollen nicht nur in eine Richtung - wir haben Windkraft, haben Wasserkraft und jetzt Photovoltaik, und es wird auch noch weitergebaut. Wir haben sehr viele Projekte. Die Zukunft ist für uns nur die Erzeugung von erneuerbarer Energie“, sagt Ernst Knes von den Stadtwerken Köflach.

Ziel ist Autarkie

„Köflach ist sicher ein Vorreiter auf diesem Gebiet. Mehr als zwei Jahrzehnte planen wir und bieten seit mehr als zwei Jahrzehnten Alternativenergien an. Es werden derzeit neun Gemeinden versorgt. Derzeit erzeugen wir rund 40 Prozent der Energie selbst, das Ziel ist, so weit wie möglich energieautark zu werden“, so Wilhelm Zagler, der Bürgermeister von Köflach (SPÖ).

Land plant Solarkataster

Auch das Land Steiermark will den Ausbau der Alternativenergie weiter forcieren: Förderungen für den Bau von Photovoltaik-Anlagen werde es weiterhin geben, sagte der zuständige Landesrat Siegfried Schrittwieser (SPÖ), ein sogenannter Solarkataster soll es Interessenten in Zukunft noch leichter machen: „Wir machen einen Kataster im Internet, wo jeder Steirer und jede Steirerin, der ein Haus oder eine Dachfläche hat, reinschauen kann, ob das Dach geeignet ist für eine Solaranlage. Das erleichtert die Planung und vermeidet Fehlinvestitionen“; so der Landesrat. In etwa einem Jahr soll der Solarkataster flächendeckend zur Verfügung stehen - mehr dazu auch in Solarkataster: Land prüft Dächerlandschaft (6.5.2013).

Link:

Stadtwerke Köflach: Öko Park Loder