Lackner auf Liste zur Salzburger Bischofswahl?

In Salzburg wird am Wochenende ein neuer Erzbischof gewählt und die Wahl könnte auch für die Steiermark bedeutend sein. Denn auf dem Dreiervorschlag soll sich der Name des Grazer Weihbischofs Franz Lackner befinden.

Dass die Wahl des neuen Erzbischofs in Salzburg an diesem Wochenende über die Bühne geht, daraus macht die Erzdiözese Salzburg kein großes Geheimnis und verkündet das auch so auf ihrer Homepage - mehr dazu in Neuer Erzbischof - Wahl am Wochenende. (salzburg.ORF.at, 8.11.2013).

Lackner angeblich auf Wahlvorschlag

Streng geheim sind indessen die drei Kandidaten, die dabei zur Auswahl stehen, doch brodeln die Gerüchte - etwa, dass auch Weihbischof Franz Lackner darunter sein könnte.

Weihbischof Franz Lackner

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Weihbischof Franz Lackner gilt in der Steiermark als logischer Kapellari-Nachfolger

Der 57 Jahre alte Franziskaner aus dem steirischen Weinort St. Anna am Aigen hat nach einer Elektrikerlehre in Rom studiert und ist seit zehn Jahren Weihbischof in der Diözese Graz Seckau. So gesehen würde er nicht nur gut ins Bischofsprofil von Papst Franziskus passen, sondern entspreche auch den Nachfolger-Vorstellungen des scheidenden Salzburger Bischofs Alois Kothgasser.

Wahlvorschlag unter Verschluss

Soweit nichts mehr als Spekulationen. Denn der Wahlvorschlag aus Rom steht unter Verschluss und darf erst geöffnet werden, wenn das Domkapitel von Salzburg, bestehend aus zwölf Priestern zur Wahl zusammen kommt, weiß Kirchenrechtsexperte Franz Hasenhütl: „Danach schreitet man zur Wahl. Es könnte sein, dass in einem ersten Wahlgang einer der drei Kandidaten eine absolute Mehrheit auf sich vereint und gewählt wird. Ist das nicht der Fall gibt es einen zweiten Wahldurchgang und sollte auch hier keiner der drei Kandidaten die absolute Mehrheit erhalten, gibt es eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten die die meisten Stimmen erhalten haben.“

Bischof Egon Kapellari

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Noch-Bischof Egon Kapellari

Logischer Kapellari-Nachfolger

Sollte tatsächlich Franz Lackner auf dem Dreiervorschlag stehen, hängt seine Wahl also von vielen anderen Faktoren ab - etwa von den weiteren Kandidaten, die möglicherweise einen größeren Bezug zu Salzburg haben.

Und noch ein Punkt würde gegen die Wahl von Franz Lacker zum Salzburger Erzbischof sprechen: Lackner gilt als logischer Nachfolger für den amtierenden steirischen Bischof Egon Kapellari. Auch er war in Salzburg schon einmal auf dem Dreiervorschlag zu finden, wurde dann aber doch nicht gewählt.

Absegnung durch Ministerrat

Auf wen die Wahl letztlich gefallen ist, wird nicht sofort bekannt gegeben. Zunächst muss der Kandidat die Wahl überhaupt annehmen, danach wird das Ergebnis an Rom weitergeleitet und „laut österreichischem Konkordat ist vorgesehen, dass auch die österreichischen Bundesregierung den Namen erhält. Sie hätte nach der sogenannten politischen Klausel die Möglichkeit, Bedenken allgemein politischer Natur, wie es formuliert ist, anzumelden“, erklärt Hasenhütl.

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