Kapellaris Wunschkandidat fix in Salzburg

Der Grazer Weihbischof Franz Lackner wird Erzbischof von Salzburg – das bestätigt der Vatikan am Montag. Lackner war Wunschkandidat des steirischen Diözesanbischofs Egon Kapellari für seine Nachfolge. Es tue ihm leid, Lackner zu verlieren.

Jetzt ist es offiziell: Der Grazer Weihbischof Franz Lackner wird laut Kathpress neuer Erzbischof von Salzburg. Der Vatikan hat am Montag zu Mittag im Amtsblatt „Bollettino“ die Ernennung des 57-Jährigen bestätigt. Das Salzburger Domkapitel, das aus einem Dreier-Vorschlag aus Rom wählen darf, hatte sich am Sonntag vor einer Woche für den Steirer entschieden. Dieser nahm die Wahl nach zwei Tagen Bedenkzeit an - mehr dazu in Franz Lackner als neuer Erzbischof fix (13.11.2013).

„Gott hat wieder einmal überrascht“

Der 57-Jährige ist der 91. Bischof von Salzburg. „Gott hat wieder einmal überrascht“, erklärte der designierte Erzbischof in einer ersten schriftlichen Stellungnahme. „Auch wenn ich respektvoll vor diesem Ruf innehalte, überwiegt in mir Dankbarkeit und Freude“, so Lackner, der im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag im Erzbischöflichen Palais in Salzburg als neuer Erzbischof vorgestellt wird. Die offizielle Amtsübergabe wird laut Erzdiözese voraussichtlich nach dem Dreikönigstag 2014 erfolgen.

Abschied von Steiermark fällt schwer

Dankbar für das „zugemutete Vertrauen“ wolle er mit Freude und zuversichtlich glaubend „dieses Hirtenamt gewissenhaft nach Kräften annehmen“, so Lackner. Gleichzeitig räumte er ein, dass ihm der Abschied von der Steiermark nicht leicht falle, wo er seit elf Jahren an der Seite von Diözesanbischof Egon Kapellari als Weihbischof wirkt. „Die Steiermark ist meine Heimat; Herkunft die mich geprägt hat, aber auch befähigt, aufzubrechen und den Pilgerweg des Lebens glaubensvoll weiterzugehen.“

Diözesanbischof Egon Kapellari und Franz Lackner

ORF.at

Lackner wirkte elf Jahre lang an der Seite von Diözesanbischof Egon Kapellari

Kapellari: „Gute Wahl getroffen“

Diözesanbischof Egon Kapellari spricht von einer guten Wahl, ist aber auch traurig, Lackner zu verlieren: "Auch viele in der Steiermark sind traurig. Aber ich freue mich zugleich für die Salzburger Erzdiözese. Ich bin überzeugt, dass eine gute Wahl getroffen worden ist. Und wir sind keine Egoisten in der Kirche, wir sind eine Weltkirche, wir geben anderen und wir nehmen von anderen und sind ständig im Austausch.“

Nachfolge für Kapellari weiter offen

Weiter offen bleibt die Nachfolge von Egon Kapellari. Lackner sei sein Wunschkandidat gewesen, so Kapellari: „Es ist nicht geheim gewesen, dass Franz Lackner ein von mir favorisierter Kandidat für meine Nachfolge war. Er ist nun nach Salzburg gerufen worden. Zunächst muss ich sagen, dass die Steiermark stabil geleitet wird, auch durch mich besonders. Es wird eine Zeit dauern, bis ein Nachfolger benannt worden ist. Ich würde mir wünschen, dass es bald ist, aber ich glaube, das braucht Zeit und ich werde sicherlich das meine dazu beitragen, dass ein Nachfolger die Kraft der Mitte und der Tiefe in der Kirche stärkt und nicht zur Spaltung beiträgt.“

Kritik am Bestellvorgang

Die kirchenkritischen Organisationen „Wir sind Kirche“ und die Laieninitiative kritisieren indes den Bestellvorgang, durch den Franz Lackner zum Salzburger Erzbischof wurde. Mit Lackner selbst können aber beide Organisationen gut leben. Das Domkapitel habe aufgrund der beiden als sehr konservativ geltenden Gegenkandidaten keine Wahl gehabt, als für den einzigen nicht erzkonservativen Kandidaten zu stimmen, meinten Vertreter beider Organisationen.

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