Gelände des LKH Graz soll autofrei werden

Mit einem neuen Verkehrskonzept will das LKH Graz seine Mitarbeiter dazu bewegen, vom Auto auf „Öffis“ umzusteigen. Die Parkplätze werden empfindlich teurer. Für Mitarbeiter gibt es gratis „Öffi“-Tickets.

LKH Graz

APA/Markus Leodolter

15.000 Menschen bewegen sich jeden Tag auf dem LKH-Gelände.

Das LKH Graz ist eine kleine Stadt in der Stadt und hat auch mit vielen Problemen einer Stadt zu kämpfen, unter anderem mit akuter Parkplatznot. Für die knapp 7.000 Mitarbeiter gibt es derzeit rund 3.000 Parkmöglichkeiten, in der Tiefgarage und auf dem Innengelände.

Druck und Anreize für Umstieg auf „Öffis“

Das seien viel zu wenige, sagte Betriebsdirektor Gebhard Falzberger, die Wartelisten seien lang. Doch das will man jetzt ändern: Mit 1. Jänner tritt am Gelände des LKH Graz ein neues Verkehrskonzept in Kraft. Da 60 Prozent der Parkplätze allein von Mitarbeitern aus Graz und Graz-Umgebung beansprucht werden, soll genau diese Gruppe zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel motiviert werden.

Keine Änderung bei längerem Anfahrtsweg

Der Plan: Mitarbeiter aus dem Großraum Graz müssen ab Jänner tief in die Tasche greifen und das Doppelte für ihren Stellplatz bezahlen. Wenn sie auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, bekommen sie hingegen ein Gratis-Ticket. „Wir sind zur Überzeugung gekommen, dass es für unsere Mitarbeiter zumutbar ist, wenn sie binnen sechzig Minuten zum Klinikum kommen“, sagte Falzberger, „dann soll der Parkplatz ordentlich kosten.“ Mitarbeiter, die weiter entfernt wohnen, könnten jedoch weiterhin zu günstigen Konditionen parken.

Für Mitarbeiter aus dem Großraum Graz kostet der Parkplatz dann also 50 statt bisher 26 Euro pro Monat, für leitende Angestellte 70 statt bisher 40 Euro. Mit den Mehreinnahmen sollen die Gratis-„Öffis“ finanziert werden. Die Proteste der Mitarbeiter würden sich äußerst in Grenzen halten, sagt Falzberger.

Ziel: Bis zu 300 Mitarbeiter sollen umsteigen

Seit 1. Dezember gibt es die Möglichkeit, seinen Parkplatz zurückzugeben, so Falzberger. Einige Mitarbeiter hätten das schon gemacht, einige fahren probeweise mit Bus und Straßenbahn. Ziel sei es, zehn Prozent jener, die derzeit einen Parkplatz haben, zum Umsteigen zu bewegen: „Ich wäre äußerst stolz und zufrieden, wenn sich rund 200 bis 300 Mitarbeiter entschließen könnten, ihr Auto daheim stehen zu lassen“, so Falzberger.

Zustellungsfahrten bald unterirdisch

In den Tiefgaragen soll so mehr Platz für die Autos von Besuchern und Patienten sein - und das LKH-Gelände soll mit der Zeit von parkenden Autos befreit werden. Langfristiges Ziel sei es, so Falzberger, das Klinikgelände nahezu verkehrsfrei zu machen. Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist ein neues Logistikcenter, das 2014 in Betrieb geht - alle Zustelltransporte verlaufen dann unterirdisch.

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