Höhere Lkw-Maut: Konkurse „wahrscheinlich“

Für das Transportgewerbe hat 2014 gravierende Neuerungen gebracht. Das Fahrverbot für Lkw auf äußeren Autobahnspuren erregt noch wenig Aufsehen, Kritik gibt es aber an der Erhöhung der Lkw-Maut: Sie koste Arbeitsplätze in Österreich, heißt es.

Am Mittwoch wurde im Ministerrat das Fahrverbot für Lkw auf dem ganz linken Fahrstreifen auf drei- und vierspurigen Autobahnen sowie die Erhöhung der Lkw-Maut beschlossen. „Mit 2014 hat sich das geändert, dass der LKW je nach Fahrzeugkategorie bis zu 8,9 Prozent, im Durchschnitt 8,3 Prozent, mehr Maut zahlt“, führt Albert Moder, Sprecher der Österreichischen Transporteure, aus.

Konkurse nicht ausgeschlossen

Konkret bedeutet das für die Frächter Mehrkosten von 40 bis 50 Millionen Euro pro Jahr. Das müssen zwar die Endverbraucher sowie die Industrie und das Gewerbe zahlen, aber: „Die Frächter befürchten, dass einige Prozent immer beim Frächter hängen bleiben. Wenn jetzt von diesen 8,9 Prozent nur ein, zwei Prozent hängen bleiben bei den Frächtern im internationalen Verkehr, wird es wahrscheinlich den einen oder anderen Ausfall geben.“ Konkurse von Transportunternehmen könnten die Folge sein; „So wird es wahrscheinlich ausschauen“, meint Moder dazu.

Maut Schild

APA/Johannes Fesl

Mit 40 bis 50 Millionen Euro an Mehrkosten rechnen die Österreichischen Frächter.

Ausweichen vor Mehrkosten ins Ausland

Die Konsequenz: Immer mehr Österreichische Unternehmer melden ihre Lkw in kostengünstigeren Ländern im Osten an. Rund 1.000 Lkw seien bereits im Ausland angemeldet und im internationalen Verkehr unterwegs, heißt es.

„Das ganze System ist für den Österreichischen Staat ein Negativspiel“, stellt Moder fest. „Dadurch verliert der österreichische Staat so zwischen 600 und 700 Millionen jährliche Einnahmen.“ Denn jeder LKW, der von Österreich abwandert, bringt außer der Mineralölsteuer und der Autobahnmaut kein Geld nach Österreich - und das koste nach und nach Arbeitsplätze, befürchtet Albert Moder.

“Lkw haben links außen nichts verloren“

Mit dem heute beschlossenen Lkw-Fahrverbot am äußersten linken Fahrstreifen auf drei- und vierspurigen Autobahnen sind die Österreichischen Frächter jedoch einverstanden. Überholen sei nach wie vor möglich, und ganz links außen habe ein Lkw ohnehin nichts verloren, so Albert Moder.