Kinderkrebstag: Kritik an Reha-Möglichkeiten

Etwa 25 Kinder erkranken in der Steiermark jährlich an Krebs. Am Kinderkrebstag (15. Februar) übt die steirische Kinderkrebshilfe Kritik: Notwendige spezielle Rehabilitationsreinrichtungen würden fehlen, heißt es.

Die steirische Kinderkrebshilfe hat anlässlich des Kinderkrebstag auf die guten Heilungschancen aufmerksam gemacht, kritisierte aber auch, dass es in Österreich keine spezifischen Rehabilitationseinrichtungen für an Krebs erkrankte Kinder gibt.

Leukämie besonders häufig

In Österreich erkranken jährlich etwa 250 Kinder an Krebs, etwa zehn Prozent davon in der Steiermark, sagte der Obmann der Kinderkrebshilfe Steiermark, Stephan Moser: „Die häufigsten Krebsarten sind die Leukämie, also der Blutkrebs, bei den Tumoren sind es Knochen und Gehirntumore, Neuroblastome, das sind Tumore im Bauchraum“.

Mehr als Heilung benötigt

Die Heilungschancen von Krebs bei Kindern stiegen in den vergangenen 20 Jahren dank der Fortschritte in der modernen Medizin drastisch an. "Da liegt Österreich sogar an der Spitze weltweit, was die Überlebensraten betrifft. Unsere Medizin ist zwar teuer, aber großartig“, sagte Moser. Allerdings wäre „viel Rehabilitation notwendig, weil sehr viele Dauerschäden oder Folgeschäden auftreten können.“ Und genau hier liegt für ihn in Österreich das Problem.

Platz für die Familie des Kindes

Derzeit gibt es 7.500 Reha-Betten für Erwachsene, der Gesamtbedarf an Plätzen für Kinder liegt bei 450 Betten. Bei der Rehabilitation von krebskranken Kindern sind aber oft noch andere Qualitätskriterien notwendig: Rund 70 Betten werden von krebskranken Kindern und deren Angehörigen benötigt. "Es gibt bei uns keine Einrichtungen spezifischer Art für Rehabilitation“, kritisierte Moser. „Es gibt in Deutschland, Stichwort Katharinenhöhe, solche Einrichtungen.“

Die steirische Kinderkrebshilfe bemühe sich, Familien zu unterstützen, die bei Notwendigkeit solche Einrichtungen in Deutschland in Anspruch nehmen. Das sei allerdings mit einem enormen Zeit- und Kostenaufwand verbunden, weiß Moser. Er verweist auf die zahlreichen Spenden aus der Bevölkerung an die Kinderkrebshilfe.

Eine Patientin, die zur Rehabilitation nach Deutschland ausweichen musste, ist die 19-jährige Julia aus Niederösterreich - mehr dazu in Keine Reha für Kinderkrebspatienten (noe.ORF.at).

Link: