Kaum Frauen im Grazer Stadtbild

Der Anteil an Straßen und Gassen, die nach Frauen benannt sind, ist in Graz nach wie vor verschwindend gering. Eine Ausstellung im GrazMuseum macht das Ungleichgewicht pünktlich zum Weltfrauentag sichtbar.

2013 waren laut Statistik 51,5 Prozent der Grazer Bevölkerung weiblich - das Stadtbild sieht jedoch ganz anders aus: Von insgesamt 1.630 Straßen, Gassen, Stegen oder Plätzen tragen lediglich 40 Frauennamen, das entspricht 2,5 Prozent. Darunter finden sich - abgesehen von der Annenstraße und der Elisabethstraße - hauptsächlich kleine Stadtrand-Gässchen.

Hauswand Straßenschild

GrazMuseum

Ina Mastnak vom Verein Culture unlimited: „Neun davon sind Sackgassen, acht Privatwege und sechs solche, die nur zu Fuß oder mit dem Rad benützt werden. Manche sind so klein und versteckt, dass oft selbst Nachbarn nicht wissen, dass es sie gibt."

Aus der Masterarbeit ins Museum

Um dieses Ungleichgewicht aufzuzeigen, findet bis 10. März die Ausstellung „Lost Space? Frauenstraße, Frauenplätze“ im GrazMuseum statt. Mastnak konzipierte diese Ausstellung auf Basis einer 2012 verfassten Masterarbeit von Sarah Lintschnig. Dem Publikum werden alle 40 weiblichen Straßen und Gassen auf Fotos präsentiert und deren Namenspatroninnen mit Kurzportraits vorgestellt.

„Lost Space? Frauenstraße, Frauenplätze“ im GrazMuseum, Sackstraße 18; zu sehen bis 10. März

Vorschläge gesucht

Im Jahr 2003 wurde seitens der Stadt beschlossen, den Frauen als Namensgeberinnen den Vorzug zu geben – sofern entsprechende Vorschläge eingereicht werden. Bei einem Workshop am 10. März gibt es die Möglichkeit, gemeinsam Vorschläge für die Benennung und Umbenennung von Grazer Straßennamen zu erarbeiten und zu diskutieren.

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