Murtal kämpft gegen die Abwanderung

Das Murtal kämpft seit Jahren mit der Abwanderung und Mangel an Fachkräften. Mit der Aktion „Kraft.Das Murtal“, an der mehr als 60 Unternehmen der Region teilnehmen, versucht man dem mit Mitteln von EU, Wirtschaft, Land und Bund gegenzusteuern.

Bei Stahl Judenburg werden Teile für die Autoindustrie produziert; 85 Prozent davon gehen ins Ausland, vor allem nach Deutschland, aber auch in die USA. Was allerdings fehlt, sind Facharbeiter. Mit großem Aufwand versucht man, junge Menschen davon zu überzeugen, dass Lehre einen Wert hat und die Region attraktive Arbeitsplätze bietet.

Metallarbeiter mit Schülern

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Erste Erfolge bei Lehrlingszahlen

„Es beginnt schon bei Volksschulkindern, die wir in den Betrieb einladen“, sagt Klaus Seybold von Stahl Judenburg, „das geht dann über Kooperationen mit Schulen, Hochschulen und Fachschulen, und es gibt einen Tag der offenen Tür, wo wir versuchen, Kontakt zu potentiellen künftigen Mitarbeitern zu bekommen“. Erste Erfolge gibt es bereits: So hat sich etwa die Zahl der Lehrlinge, die sich bei Stahl Judenburg bewerben, in den letzten Jahren verdreifacht.

Fokus auf regionalen Zusammenhalt

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist eine stärkere Zusammenarbeit von Betrieben in der Region. Klaus Rainer, Leiter des Rasenmäherherstellers AL-KO, sagt: „Uns ist es in den letzten 18 Monaten gelungen, einen Großteil der von uns benötigten verzinkten und warmgewalzten Bleche in der Region zu kaufen. Außerdem beschaffen wir Holz- und Rahmenteile, die vorher aus Tschechien kamen, in der Steiermark“.

Holzfabrik

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Obwohl es naheliegend erscheint, zuerst in der Region nach Materialien zu suchen, kostete es doch viel Zeit und Arbeit, bis es tatsächlich so weit war: „In sehr vielen Fällen hat schlicht das Wissen gefehlt und Dienstleistungen, die in der Gegend einfach nicht angeboten wurden. Es bedurfte erst einmal einer Evaluierung, welche Anbieter es überhaupt gibt, die die richtige Qualität zu den richtigen Kosten liefern.“

Folder Strahlkraft

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Hohe Standards bei Hotels

Im Kraft.Murtal-Büro laufen alle Fäden zusammen - hier plant man auch schon eigene Business-Hotels, damit die Geschäftskunden der Betriebe gewohnte Standards erwarten können. Laut Bibiane Puhl vom Regionalmanagement Obersteiermark wird vor allem auf drei Kriterien Wert gelegt: „Sehr wichtig sind Fremdsprachenkenntnisse an der Rezeption, flexible Zeiten bei den Mahlzeiten und außerdem Internetzugang auf den Zimmern.“

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