Bürgerproteste gegen geplantes Bordell

Aufregung in Fasslberg in der Gemeinde Weinitzen: Weil ein Cafebesitzer sein Lokal zu einem Bordell umbauen will, laufen die Anrainer Sturm. Sie sehen die Sicherheit ihrer Kinder und das Image des Ortes in Gefahr und protestieren.

In den letzten Jahren siedelten sich vor allem Jungfamilien im Weinitzener Ortsteil Fasslberg am Fuße des Schöckls an: Sie genießen einerseits die Vorteile der Nähe zu Graz und außerdem die idyllische Natur. Vor kurzem dann die Hiobsbotschaft: In ein Cafe mitten im Ortskern - in unmittelbarer Nähe zur Bushaltestelle - soll ein Bordell einziehen.

Sorge um Wohl der Kinder

Viele Kinder und Jugendliche steigen täglich an dieser Haltestelle ein und aus - Einwohner wie Ulrike Neier fürchten um deren Sicherheit: "Ich habe eine 14-jährige Tochter und drei jüngere Buben, die halten sich sehr häufig bei der Haltestelle auf und beobachten natürlich auch das Geschehen auf dem Platz genau.“

Auch finanzieller Schaden befürchtet

Anrainer Dietrich Franz sieht neben der moralischen Problematik auch eine finanzielle Gefahr durch das Bordell: „Es kann zu Einbußen für die ganze Siedlung kommen, weil die Grundstücke entsprechend an Wert verlieren. Dadurch entsteht möglicher Schaden im sechsstelligen Euro-Bereich“.

Termin für Bauverhandlung vorerst abgesagt

Der Bürgermeister von Weinitzen, Hans Werner Tüchler, zeigt Verständnis für die Bedenken der Bevölkerung, will mit dem Hinweis auf das laufende Verfahren aber keine Details nennen. Nur so viel - die für 17. März geplante Bauverhandlung wurde abgesagt: „Die Verhandlung findet nicht statt, weil Unterlagen seitens des Antragstellers fehlen. Sie werden nachgefordert, dann gibt es einen neuen Termin“.

Initiative Fasslberg sieht Teilerfolg

Diese Nachricht wird von Michael Laske von der Initiative Fasslberg positiv aufgenommen: „Wir bewerten das als ersten kleinen Teilerfolg. Die Absage bedeutet zwar nicht, dass das Projekt vom Tisch ist, aber wir sehen es als Zeitgewinn“. Die Bewohner von Fasslberg wollen das Bordell weiter bekämpfen, der Projektwerber war bisher zu keiner Stellungnahme bereit.