Diagonale-Preise für Beckermann und Allahyari

Die Diagonale 2014 ist am Samstagabend mit der Preisverleihung zu Ende gegangen. Den Großen Spielfilmpreis erhielt Houchang Allahyari für „Der letzte Tanz“, beste Dokumentarfilmerin wurde Ruth Beckermann.

Allahyaris „Der letzte Tanz“ wurde gleich zweimal ausgezeichnet. Der Film erzählt die Geschichte der innigen Begegnung zwischen einer betagten Frau und ihrem Pfleger als vermeintlichen Tabubruch.

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„Wenn ein älterer Mann eine junge Frau heiratet, wird das von der Gesellschaft sofort akzeptiert", so der Regisseur, "wenn es umgekehrt ist, ist das eine riesige Katastrophe“. Erni Mangold sagt, sie habe sich vor dem Dreh viele Gedanken gemacht, denn „sowas kann ja auch ordentlich in die Hose gehen“. In diesem Fall offenbar nicht, denn für die Jury ist „Der letzte Tanz“ ein mit großem Mut aufgegriffenes aktuelles Thema.

Zweite Auszeichnung für Ruth Beckermann

Unterschiedliche Lebensrhythmen, Lebenslinien und Schicksale erzählt Regisseurin Ruth Beckermann in ihrer nun preisgekrönten Dokumentation „Those who go, those who stay“. Für Beckermann ist die Auszeichnung ein Zeichen, dass es in Österreich möglich ist, kleine, sehr freie Filme zu machen. Der große Dokumentarfilm-Preis ist bereits ihr zweiter Preis bei der Diagonale.

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Beide Hauptpreise sind mit je 21.000 Euro (inklusive Sachpreisen) dotiert. Die Schauspielpreise gingen an Erni Mangold und Gerhard Liebmann.

Zahlreiche weitere Auszeichnungen

Vergeben wurden ferner der Diagonale-Preis für „Innovatives Kino der Stadt Graz“ (10.500 Euro), den Lukas Marxt für „High Tide“ erhielt. Den Preis für „Innovative Produktionsleistung“ der Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien (10.000 Euro) teilen sich die Prisma Film- und Fernsehproduktion für „Alphabet“ und „Dor Film“ für „Der letzte der Ungerechten“.

Stefan Bohun sicherte sich mit „Musik“ den Diagonale-Preis in der Kategorie Kurzspielfilm von ServusTV (4.000 Euro). Den Preis in der Sparte Kurzdokumentarfilm der Jury der Diözese Graz-Seckau (4.000 Euro) bekam Antoinette Zwirchmayr für „Der Zuhälter und seine Trophäen“. Den Diagonale-Preis der Jugendjury des Landes Steiermark - dotiert mit ebenfalls 4.000 Euro - haben Britta Schoening, Michaela Taschek und Sandra Wollner für „Uns geht es gut“ gewonnen.

Den Diagonale-Preis für Bildgestaltung des Verbandes Österreichischer Kameraleute (je. 4.000 Euro) erhielten Thomas W. Kiennast für „Das finstere Tal“ und Joerg Burger und Attila Boa für "Das große Museum). Den Preis für den besten Schnitt des Verbandes Film- und Videoschnitt (je 3.000 Euro) holten sich Karina Ressler für den Spielfilm „Oktober November“ bzw. Dieter Pichler für „Das große Museum“.

Weitere Preise gingen an Christina Schaffer für ihr Szenenbild bzw. Theresa Ebner-Lazek für ihr Kostümbild (je 3.000 Euro), ebenso wie Christoph Amann, Jose Miguel Enriquez und Alejandro de Icaza für ihr jeweiliges Sounddesign (je 2.000). Der Diagonale-Publikumspreis (3.000 Euro) - ging an Gloria Dürnberger für „Das Kind in der Schachtel“.

Preisträger Diagonale 2014

Diagonale/Stelzl

Für dieses Jahr wurde positiv resümiert. Von 18. bis 23. März zeigte die 17. Diagonale 192 Filme, davon 106 im Wettbewerb. Nicht weniger als 44 Uraufführungen und 28 Österreich-Premieren standen auf dem Programm. 104 Regisseurinnen und Regisseure waren persönlich bei den Vorstellungen anwesend. Und man konnte mit rund 25.500 Besuchern einen leichten Publikumszuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.

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