Steirer will durch den Ärmelkanal schwimmen

Der steirische Extremsportler Josef Köberl bereitet sich auf die Durchquerung des Ärmelkanals vor. Der 37-jährige Berufssoldat wäre der erste Österreicher, der die 34 Kilometer zwischen England und Frankreich schwimmend zurücklegt.

Vor wenigen Wochen durchschwamm Josef Köberl als erster Österreicher die „Ice Mile“ - mehr dazu in Steirer bewältigte „Ice Mile“ im Grundlsee (1.3.2014) -, und gerade erst kehrte er von den Winter Swimming World Championship im nordfinnischen Rovaniemi zurück: Von 1.300 Teilnehmern belegte er dort mit 450 m Freistil in 0,2 Grad kaltem Wasser den achten Platz.

34 eiskalte Kilometer in zwölf Stunden

Nun steht die nächste große Herausforderung an: Als erster Österreicher hat Köberl vor, schwimmend den Ärmelkanal zu durchqueren. Erste Startmöglichkeit ist im Juli, schaffen wolle er die Strecke in zwölf Stunden, so Köberl am Donnerstag.

In Badehose durch 17 Grad kaltes Wasser

Nach den strengen Regeln der Channel Swimming Association dürfen die Starter nur Badehose bzw. -anzug plus Badehaube tragen, Neoprenanzüge sind nicht erlaubt. Die Wassertemperatur im Ärmelkanal beträgt in der Regel höchstens 17 Grad; zudem ist der Kanal einer der meistbefahrenen Seewege der Welt.

Extremschwimmer Josef Köberl

ORF.at

Josef Köberl beim Training am Grundlsee

Intensive Vorbereitung im Salzkammergut

Der Berufssoldat, der als Amtsrat auch für die Vergabe von Überfluggenehmigungen zuständig ist, hat sich in Wien und im Salzkammergut intensiv auf das Schwimmen im eiskalten Wasser vorbereitet. Nach dem Bewerb am Polarkreis schaffte er es noch, in Badehose eine Viertelstunde lang im Freien zu stehen und sich zu unterhalten.

Essen „wie ein Waschbär“

Für die Durchquerung des Ärmelkanals trainiert Köberl nun speziell noch die Nahrungsaufnahme im Wasser: Berührungen des Begleitboots sind verboten; Getränke und feste Nahrung werden ihm vermutlich an einem Seil „gereicht“, essen werde er „wahrscheinlich wie ein Waschbär am Rücken“, meinte Köberl.

Bis zu 9.000 Kalorien benötigt

Dem Schwimmer zur Seite steht Ernährungswissenschaftler Oliver Neubauer, der derzeit noch den Speiseplan erstellt: Köberl werde bei der Ärmelkanal-Durchquerung 7.000 bis 9.000 Kalorien verbrauchen, pro Stunde aber nur 240 aufnehmen können, so dass ein extremes Energiedefizit entsteht.

Vor Ärmelkanal noch durch steirische Gewässer

Bis Juli absolviert Köberl noch eine Mehr-Seen-Tour im Salzkammergut. Am 29. Mai, dem ersten Tag des Narzissenfestes, will er Kammer-, Toplitz-, Grundl- sowie zweimal den Altausseer See durchschwimmen und die Wege dazwischen laufend oder per Rad zurücklegen. All das passiert für einen guten Zweck: Der zweifache Vater will Spenden für die Kinderkrebsforschung sammeln. Köberl verlor bereits mehrere Familienmitglieder durch Krebserkrankungen.

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