Kulmland: Disput um Rettungsauto-Einsparung

Die acht oststeirischen Kulmlandgemeinden wehren sich gegen einen Rot-Kreuz-Beschluss. Künftig soll es nur mehr ein Rettungsauto geben. In einer Resolution bitten die Gemeinden das Roten Kreuz, diese Entscheidung rückgängig zu machen.

Rettung

ORF.at/Roland Winkler

Bislang gab es zwei Rettungsautos in der Region.

Zum Kulmland gehören die acht Gemeinden Ilztal, Kulm bei Weiz, Hirnsdorf, Pischelsdorf, Oberrettenbach, Gersdorf an der Feistritz und Preßguts.

Erst Garage für zwei Autos gebaut

Die Rot Kreuz-Dienststelle Pischelsdorf hat ein Einzugsgebiet von rund 12.000 Einwohnern. Im vergangenen Jahr wurde bei 2.876 Ausfahrten eine Gesamtstrecke von knapp 100.000 Kilometer zurückgelegt. Aufgrund des starken Aufkommens haben die Kulmlandgemeinden in den vergangenen zwei Jahren ein neues Rot-Kreuz-Zentrum in Pischelsdorf mit zwei Garagen errichtet.

„50 Prozent wurde von den Kulmlandgemeinden bezahlt, und jetzt auf einmal heißt es, dass ein Auto abgezogen wird. Das kann nicht sein, dass die Verantwortlichen vom Roten Kreuz das nicht schon vor zweieinhalb, drei Jahren gewusst haben. Weil wir haben dadurch rund 100.000 Euro an Mehrkosten gehabt. Und das lassen wir uns nicht gefallen“, so Bürgermeister Andreas Nagl, Obmann des Kulmlandes.

Ersuchen um Rückgängigmachung

In einer Resolution, die den Verantwortlichen des Roten Kreuz auf Bezirks- und Landesebene geschickt wurde, ersuchen die Bürgermeister der acht Kulmlandgemeinden sowie alle Vorstandsmitglieder der Region Kulmland den Abzug des zweiten Rot-Kreuz-Einsatzwagens nochmals zu überdenken und rückgängig zu machen.

Rotes Kreuz: Finanzielle Gründe

Doch laut Karl Herbst, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuz Weiz, ist das aus finanziellen Gründen nicht möglich. „Der Grund, dass er abgezogen wird, ist, dass endlich die Verhandlungen mit den Sozialversicherungsträgern abgeschlossen sind, und wir eine Tariferhöhung bekommen haben, die weit unter dem Niveau liegt, die für die Aufrechterhaltung notwendig gewesen wäre“, so Herbst. Der Notfall- und Rettungsdienst werde durch den Abzug des zweiten Rettungswagens der nicht beeinträchtigt, so Herbst. Die Bürgermeister sehen das anders.

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