Die Steiermark rüstet gegen Hochwasser

Fast jährlich gehen in der Steiermark Muren ab, zerstören Häuser oder verschütten ganze Ortschaften. Auch für die kommenden Tage wurden wieder starke Regenfälle prognostiziert - nun wird intensiv an neuem Schutz gearbeitet.

Hochwasserschild

ORF

Sturmwarnung wurde ausgegeben.

Ob St. Lorenzen im Paltental, Oberwölz oder Graz-Andritz: Wenn - so wie derzeit - starke Regenfälle erwartet werden, sind die Menschen dort in Alarmbereitschaft - mehr dazu in Hochwasser-Warnung für die Steiermark (13.5.2014).

Immer wieder werden in der Steiermark extreme Hochwassermengen verzeichnet. Daher läuft der Hochwasser-Schutzbau auf Hochtouren, sagt der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP): „Konkret sind das etwa 40 konkrete Schutzmaßnahmen im Raum Graz und viele Projekte, die für uns sehr wichtig waren, wie in Oberwölz. Die nächste Stufe wird jetzt in Stanz sein, auch dort gibt es zunehmend mehr Problemfelder. Und letztlich auch der Lauslingbach, einer der ganz entscheidenden Großbäche aus dem Obdacher Raum, der immer wieder sehr hochwasserführend ist“.

40 Millionen Euro von Bund und Land

Rund 40 Millionen Euro werden heuer in den Hochwasserschutz investiert, heißt es. 20 Millionen kommen vom Bund, 20 Millionen vom Land: „Und eine kleine Nachdotierung noch von etwa 4 Millionen Euro aus den Mitteln des Vorjahres. Das heißt, wir versuchen jetzt sukzessive, diese Prioritäten ganz oben auf der Liste abzuarbeiten“, so Seitinger.

Von Sparmaßnahmen betroffen sei der Hochwasser-Schutzbau laut Seitinger nicht, da gehe es um Leib und Leben und um den Schutz hoher Sachgüter, Industrieanlagen und vieles mehr. „Das ist eine ganz entscheidende Priorität, die auch auf breitester Ebene politisch getragen wird“.

Fortschritte in Schwarzenbach

Besonders dramatische Folgen hatte die gewaltige Schlammlawine im Juni 2012 im Paltental. Mittlerweile wurde in St. Lorenzen und Schwarzenbach die zweite Phase der Errichtung von Schutzbauten abgeschlossen, so Bürgermeister Helmut Schöttl: „In Schwarzenbach sind bereits zwei große Bauwerke errichtet worden, ein Rückhaltebecken und ein Wildholzrechen. Und jetzt wird daran gegangen, durch die Wildbach und Lawinenverbauung, ein weiteres Querwerk zu errichten“.

Und - die Schutzmaßnahmen in der Region gehen weiter: In der nächsten Bauphase entstehen acht weitere Querwerke entlang des Schwarzenbachs.

Hilfe durch Videowall

Die Hochwasserzentrale des hydrografischen Dienstes beim Land Steiermark sei ständig bemüht, die Hochwasserwarnsysteme auszubauen, so Robert Schatzl vom hydrografischen Dienst des Landes Steiermark: „Mit den Informationen aus den Warnsystemen lässt es sich oft sehr genau sagen, welche Bereiche von einer Überflutung betroffen sein werden.“ Damit in Zukunft die interne sowie externe Kommunikation bei der Entwicklung und Anwendung der Prognosesysteme noch besser funktioniert, wurde kürzlich eine eigene Videowall gemeinsam mit der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung direkt beim hydrografischen Dienst in der Wartingergasse in Graz installiert. „Die zeitgemäße Ausstattung unterstützt uns dabei, die entsprechenden Informationen noch schneller an die nötigen Stellen weiterzuleiten. Auch für die Medienvertreter haben wir nun bessere Präsentationsmöglichkeiten im Hochwasserfall“, so Schatzl.

Sturmwarnung für Süden und Osten

Der heftige Wind im Osten Österreichs hat es bereits angekündigt: Ein Tief über dem Balkan, das Richtung Norden zieht, beschert der Alpennordseite und dem Osten des Landes in den kommenden Tagen teilweise intensive Regenschauer. Laut Wetterexperten könne starker Regen zu Überflutungen von Straßen und Kellern führen - auch Muren sind möglich. Für den Osten und Süden des Landes wurden außerdem Sturmwarnungen ausgegeben - mehr dazu in Unwetterfront mit Kurs auf Österreich (ORF.at).

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