Bad Blumau: Noch heuer erste Glashäuser

Die ersten Glashäuser des umstrittenen Frutura-Projekts im Bad Blumau könnten noch heuer fertiggestellt werden. Nach Funden von Thermalwasser im April wurde für Juli eine Reinjektion geplant; ist auch diese erfolgreich, wird gebaut.

Mitte April hatte man erfolgreich Probebohrungen durchgeführt - mehr dazu in Glashausprojekt Blumau: Thermalwasser erbohrt (15.4.2014); Geschäftsführer Manfred Hohensinner zeigte sich danach zuversichtlich: Mitte Juli soll nun die sogenannte Reinjektion versucht werden - gelinge auch die, stehe dem Bau wohl nichts mehr im Wege.

Wasser heißer als nötig

„Die Temperatur des Wassers lag bei 125 bis 127 Grad Celsius und ist damit höher als die benötigten 110 Grad“, so Hohensinner am Dienstag; auch bei der Tiefe des Wasserfundes war das Unternehmen positiv überrascht: „Wir stießen auf knapp 3.300 Metern Tiefe auf das Thermalwasser, geplant waren eigentlich 3.600 Meter.“

Glashaus

APA/dpa/Carsten Rehder

„Frutura“ plant in fünf Kilometern Entfernung zum Rognerbad Blumau auf knapp 27 Hektar ein Glashaus um 50 Millionen Euro, das geothermisch beheizt wird und 200 Arbeitsplätze bringen soll

Bisher keine Nachteile für andere Nutzer

Derzeit werde das Loch für die Rückführung des Wassers in den Boden gebohrt, um dann in etwa sechs Wochen die Reinjektion zu versuchen. Bisher hätten sich laut Hohensinner keine Auswirkungen speziell beim Wasserdruck für andere Nutzer des heißen Quellwassers ergeben, wie dies im Vorfeld von Projektgegnern befürchtet wurde - mehr dazu in Frutura: Thermen wollen Wasser schützen (20.12.2012). Überwacht werden die Bohrungen von Geologen des Landes Steiermark.

Wasser als „eine Art Zentralheizung“

Die Vorbereitungen für den Bau der ersten Glashäuser werden bereits getroffen. Hohensinner will sich jedoch nicht zu früh freuen, da immer wieder etwas die Pläne durchkreuzen und damit für Verzögerung sorgen könne.

Das Projekt sieht vor, dass heißes Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt wird und dort per Wärmetauscher das Wasser in den Leitungen der Gewächshäuser erwärmt, ehe es wieder in den Boden rückgeführt wird - Hohensinner sprach von „einer Art Zentralheizung“, statt Feuer benutze man eben heißes Quellwasser.

Gegner nach wie vor skeptisch

Gegen das Projekt laufen die Therme und der Tourismusverband Sturm, auch Grüne sowie die Landwirtschaftskammer sind dagegen - mehr dazu in Landwirtschaftskammer gegen Frutura-Projekt (12.3.2013); Widerstand kommt aber auch von der Bürgerinitiative „Schützt Bad Blumau vor Agrarindustrie“: Diese hatte im April Fotos des hochkommenden Wassers veröffentlicht und die Temperatur infrage gestellt, da kein Dampf zu sehen war - laut Hohensinner handelte es sich dabei aber um das Spülwasser im Bohrloch, noch bevor Thermalwasser gesprudelt sei.

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