Vernachlässigung: Vorwürfe gegen Karlau

Eine Frau hat schwere Anschuldigungen gegen die Justizanstalt Karlau erhoben: Ein suchtkranker Häftling soll schlecht betreut worden sein und daher nun an Unterernährung und Hautveränderungen leiden.

Nach den Vorfällen in der Justizanstalt Stein um einen vernachlässigten Häftling erhob nun in Graz eine Frau Anschuldigungen gegen die Justizanstalt Karlau. Ein drogensüchtiger Häftling soll schlecht betreut worden sein, was Unterernährung und Hautveränderungen zur Folge gehabt haben soll. „Er steht unter Beobachtung, die Flecken stammen von seiner Interferon-Behandlung“, so die Anstaltsleitung.

Anstaltsleitung dementiert Vorwürfe

Der Häftling Mario G. soll erst behandelt worden sein, nachdem die Vorwürfe und Fotos des Mannes an die Presse weitergeleitet worden waren. Der stellvertretende Leiter der Karlau, Gerhard Derler, verwehrte sich gegen die Anschuldigungen: „Wir haben alle Häftlinge über 60 und im Maßnahmenvollzug untersucht, und zwar aufgrund der Vorfälle in Stein“.

Häftling unter ständiger Beobachtung

G. sei ständig unter Beobachtung, seine Flecken seien behandelt worden. Es stimme außerdem nicht, dass nach den Untersuchungen sofort „mindestens drei Häftlinge“ in die öffentlichen Spitäler gekommen sind. Lediglich ein Insasse, der sich am Sprunggelenk verletzt habe, sei in ein Spital außerhalb der Anstalt gebracht worden, so Derler.

Der Fall eines schwer vernachlässigten Häftlings in der Justizanstalt Stein war vor wenigen Wochen bekanntgeworden. In weiterer Folge wurden drei Beamte der Anstalt suspendiert. Der 74-jährige Mann befindet sich weiterhin in Haft - mehr dazu in noe.orf.at.