Bankermord: Leichenteile gehören zu Opfer

Die in den vergangenen Tagen in der Mur gefundenen Leichenteile gehören mit hoher Wahrscheinlichkeit zu jenem 54 Jahre alten Mann, der im Februar ermordet wurde. Am Mittwoch wurde sein Kopf gefunden. Die Suche nach weiteren Leichenteilen wurde eingestellt.

Der Kopf des Mannes war in einem Betonklotz, der am Mittwoch im Süden von Graz aus der Mur geholt wurde. Laut Hansjörg Bacher von der Staatsanwaltschaft Graz hatte sich der Beton aus einem Kübel gelöst und war vom Wasser ein Stück weiterbewegt worden.

Suche nach weiteren Leichenteilen eingestellt

Die Suche nach weiteren Leichenteilen wurde jetzt eingestellt. Alle Teile würde man wahrscheinlich nicht finden, so Bacher. Ermittlungstechnisch sei das auch nicht notwendig. Physiognomie des Kopfes und der bisher gefundenen Extremitäten passten laut gerichtsmedizinischer Untersuchung zum 54 Jahre alten Verschwundenen, weshalb es sich „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ auch um das Mordopfer handle, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Endgültige Klärung würde der DNA-Vergleich ergeben, wobei diese Ergebnisse erst in der kommenden Woche vorliegen dürften.

Kübel in Plastikplane

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Am Dienstag wurden die ersten Behälter mit Leichenteilen gefunden

Taucher der Polizeisondereinheit Cobra hatten erstmals am Dienstag bei Frohnleiten im Bezirk Graz-Umgebung zwei Plastikbehältnisse mit Beton aus der Mur nördlich von Graz geholt. Laut dem Ermittlungsleiter des Landeskriminalamtes (LKA), Andreas Dirnberger, handelte es sich um einen runden Kübel und eine rechteckige Plastikwanne.

Mehrere Behälter geborgen

Unterdessen wurden in einer weiteren Suche von Polizeitauchern im Bereich des Puchstegs im Süden von Graz zwei weitere mit Beton ausgegossene Gebinde geborgen. Somit wurden bis Mittwochmittag aufgrund von Hinweisen des jüngeren der beiden mutmaßlichen Täter vier zur Entsorgung der Leiche benutzte Gefäße aus der Mur geholt. Mittwochnachmittag folgten zwei Müllsäcke mit Betonklötzen, die sich aus Kübeln gelöst hatten. In einem Sack befand sich der Kopf des Vermissten.

Bergung Feuerwehrboot

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Die Bergungsversuche hatten aufgrund der starken Strömung mehrmals verschoben werden müssen. Am Dienstag konnten Polizeitaucher mit der Aktion starten, unter immer noch sehr schwierigen und gefährlichen Verhältnissen. Schließlich gelang es, die beiden schweren Objekte aus der Mur zu bergen.

Untersuchungen an Med-Uni Graz

Der Fundort bei Frohnleiten lag in der Flussmitte direkt unter einer Brücke, was darauf hindeute, dass die Entsorgung der mit einem Auto hingeschafften Gebinde von der Brücke aus passierte. Bei der Bergung dabei war auch Eva Scheurer, Leiterin des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Klinisch-Forensische Bildgebung an der Med-Uni Graz.

Der 54-jährige Grazer war im Februar von einer Bekannten als vermisst gemeldet worden. Mitte Mai schließlich wurden zwei Verdächtige festgenommen - mehr dazu in Mord in Graz: Bankangestellte unter Tatverdacht (25.5.2014). Wenig später hatte die Suche nach den Leichenteilen des Opfers begonnen - mehr dazu in Nach Mord: Suche nach Leichenteilen dauert.