Gemeindefusionen: Ringen um Ortsnamen
Der kluge Mensch baut vor, mag sich die Ortsnamenkommission gedacht haben: Die Experten aus dem Landesarchiv schickten bereits 2012 die Richtlinien für die neuen Namen an die Bürgermeister. Alle sollten sich rechtzeitig darauf einstellen, sagt der Geschäftsführer der Kommission, Gernot Obersteiner: „Es braucht sich keine Gemeinde Gedanken machen, dass sie benachteiligt oder bevorzugt wurde, denn die Regeln galten grundsätzlich landesweit und für alle Gemeinden.“
ORF
Im nächsten Jahr müssen dann noch neue Gemeindewappen gefunden werden
Name muss „praktikabel“ sein
Vorrang haben sollten die Namen von Stadt- oder Marktgemeinden sowie traditionsreiche Namen. Die einfache Lösung - die Namen von Fusionsgemeinden zu einer Namenskette zusammenzufügen - sei nicht überall möglich gewesen, sagt Obersteiner, „wobei Dreifach- oder Vierfachbezeichnungen überhaupt nicht zulässig sind. Maximal Doppelnamen sind möglich und wurden auch bewilligt“. Die neuen Namen müssten praktikabel sein, auf Briefpapier, Dienstsiegel oder Ausweisen Platz haben, sagt die Ortsnamenkommission.
Findige Bürgermeister wollten mit dem neuen Namen Tourismuswerbung machen, scheiterten aber mit diesem Vorhaben: „Das war der Wunsch einzelner Gemeinden, die Gemeindenamen quasi als Werbeträger zu verwenden. Da war die Ortsnamenkommission auf dem Standpunkt, dass das nicht sein soll.“
Ortstafeln bleiben
An ein augenscheinliches Paradoxon erinnert Gernot Obersteiner: Neuer Name hin oder her, die Ortstafeln bleiben, wie sie sind. „Es geht hier nur darum, dass die Gebietskörperschaften, die den Ortschaften und Ortsteilen übergeordnet sind, fallweise neue Namen bekommen. Die einzelnen Ortsnamen, die Ortstafeln nach der Straßenverkehrsordnung und andere topografische Bezeichnungen bleiben selbstverständlich erhalten. “
Link:
- Gemeindestrukturreform (Land Steiermark)