FPÖ-Kurzmann lässt Jungen Vortritt

FPÖ-Obmann Gerhard Kurzmann bleibt seinem Versprechen treu, seinen Platz zu Gunsten jüngerer Kollegen zu räumen. Kurzmann wird zwar bis 2016 Parteiobmann bleiben, Spitzenkandidat bei der Landtagswahl soll aber Mario Kunasek werden.

„Ich sehe meine Aufgabe als erfüllt an, die Partei aus einer schweren Krise herauszuführen“, erklärt FPÖ-Obmann Gerhard Kurzmann, warum er bei der Landtagswahl 2015 nicht mehr als Spitzenkandidat und langfristig auch als Obmann nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Gerhard Kurzmann  FPÖ

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Mario Kunasek wird Spitzenkandidat

Kunasek möglicher Obmann-Nachfolger

Dort wie da will er den jüngeren Kräften den Platz überlassen - sie seien laut Kurzmann jetzt besser geeignet, die Partei in eine gute Zukunft zu führen. So soll bei der nächsten Landtagswahl Mario Kunasek als FPÖ-Spitzenkandidat ins Rennen: „Ich werde schon in der nächsten Zeit meinen Landesparteisekretär für die Funktion vorschlagen und ich bin überzeugt, dass er ein sehr gutes Ergebnis mit der Gesamtpartei einfahren wird.“

Geht es nach Kurzmann, wäre Kunasek aber auch als Obmann-Nachfolger Wunschkandidat: „Ich hoffe er wird, ohne den Parteigremien vorgreifen zu wollen, auch mein Nachfolger als Landesparteiobmann, wenn ich im Juni 2016 nicht mehr als Landesparteiobmann antrete.“

Amesbauer-Sager war „provokant“

Auch im Landtagsklub ist die Verjüngungskur der FPÖ spürbar: Auf Klubobmann Georg Mayer, der sich nach der EU-Wahl nach Brüssel verabschiedete, folgte Hannes Amesbauer. „Ein junger, dynamischer Politiker“ wie Kurzmann ihn bezeichnet, „der manchmal auch über das Ziel mit den Formulierungen hinausschießt.“

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Das Gespräch von ORF Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch mit FPÖ-Obmann Gerhard Kurzmann können Sie hier nachsehen.

Erst zuletzt sympathisierte Amesbauer in der Asylantendiskussion mit Jörg Haiders „Saualm-Lösung“, einer Flüchtlingsalm, die auf Grund von Misständen letztlich geschlossen werden musste. „Das ist sicher provokant gewesen, aber Hannes Amesbauer wollte damit einmal deutlich machen, dass er der Meinung ist, dass man die Asylpoliitik in Österreich verschärfen müsste - diese Meinung teile ich“, so Kurzmann.

Tempo 80 auf Autobahnen kein Thema

In puncto Feinstaub verweist Kurzmann auf das laufende EU-Vertragsverletzungsverfahren, der Wunsch einiger Gemeinden, nicht mehr als Feinstaubzone ausgewiesen zu werden, sei derzeit daher nicht erfüllbar. Auch der Feinstaub 100-er werde - solange es keine Besserungen gebe - weiterhin zum Einsatz kommen. „Das was ich keinesfalls andenke ist, was die Salzburger machen, dass sie auf Autobahnen 80er-Beschränkungen machen wollen. Das wird’s mit mir auf den steirischen Autobahnen mit Sicherheit nicht geben.“

Bei Fusionen „auf Seite der Bürger“

Kritik in Richtung Reformpartner Franz Voves und Hermann Schützenhöfer übt Kurzmann nur in puncto „Zwangsfusionen“: „Es hat ja in vielen steirischen Gemeinden Bürgerbefragungen gegeben, über die dann rot und schwarz darüber gerollt sind. In diesen Bereichen also, wo es um Zwangsfusionen geht, dort steht die Freiheitliche Partei ganz klar auf der Seite der Bürger.“

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