Pkw stürzt in Bach: Augenzeugen retten Lenkerin

Zu einem spektakulären Verkehrsunfall ist es Freitagnachmittag im Bezirk Südoststeiermark gekommen. Eine 54-jährige Autolenkerin stürzte mit ihrem Wagen in einen Bach. Augenzeugen reagierten blitzschnell. Ein Lebensretter schildert seinen Einsatz.

Die 54-jährige Frau, eine Krankenschwester, war am Freitagnachmittag mit ihrem Wagen auf der B73, der Kirchbacher Straße, zwischen Zerlach und Kirchbach unterwegs. Lukas Tropper, 20-jähriger Schlosserlehrling, saß mit zwei weiteren Jugendlichen im Auto, das dahinter fährt. In Zerlach kurz vor Kirchbach bemerkte Tropper, dass der Pkw vor ihm langsamer wird und in dieser Kurve gerade ausfährt.

Unfall, Bachbett

Freiwillige Feuerwehr Kirchbach

Wagen fiel über Böschung und landete auf dem Dach

Sekunden später kam das Auto der Südoststeirerin von der Straße ab, überschlug sich, stürzte über eine 13 Meter Hohe Böschung und landete mit dem Dach im Schwarzaubach. Dort rutschte er noch einige Meter weit, so ein ermittelnder Polizist. Der Wagen mit drei Jugendlichen stoppte sofort, die Insassen zögerten keine Sekunde. Sie rannten zur Verunglückten, öffneten die Seitentür des Wagens und zogen die verletzte Frau aus dem Auto.

Lebensretter Lukas Tropper

ORF

„Da denkt man nicht viel nach, da hupft man rein“

„Da denkt man nicht viel nach, da hupft man rein ins Wasser und reißt an der Tür - die hat nämlich ziemlich gut geklemmt“, so Lukas Tropper. „Das Wasser im Bach war rund 20 bis 30 Zentimeter tief. Die Frau war ansprechbar, sie hat aber nicht gewusst, wie das passiert ist.“

Dass er mit seinen beiden Freunden Lebensretter geworden sei, das könne er noch nicht ganz realisieren, so Tropper. „Das ist schwierig zu glauben, das wird noch eine Zeit dauern.“

Lebensretter Lukas Tropper

ORF

Die Polizei geht davon aus, dass die Frau nach dem Nachtdienst im Krankenhaus am Steuer ihres Wagen eingeschlafen sein dürfte.

Unfallstelle war kaum einsehbar

Die Polizei sprach von einem großen Glück für die 54-Jährige. Die Unfallstelle ist sehr verwachsen und schwer einsehbar, alleine hätte sie sich nicht befreien können. „Wie wir gekommen sind, haben die Jugendlichen die Frau bereits aus dem Auto befreit gehabt. Sie war bereits im Straßenbereich“, sagte Felix Steszl von Polizei Kirchbach. Wäre der Unfall unentdeckt geblieben, hätte alles schlimmer ausgehen können, so der Beamte. Die 54-Jährige kam mit relativ leichten Verletzungen davon, sie wurde ins Krankenhaus nach Feldbach gebracht, konnte am Samstag aber wieder entlassen werden.

Unfall, Bachbett

Freiwillige Feuerwehr Kirchbach

Die Fahrzeugbergung wurde von den Feuerwehren Kirchbach und Feldbach, die mit 28 Mann im Einsatz standen, durchgeführt. Die B73 musste für die Bergungsarbeiten etwa zwei Stunden gesperrt werden. Eine lokale Umleitung wurde von der Polizei eingerichtet.