Feuerwehr: „Die Steiermark schwimmt“

Massive Regenfälle haben am Samstag in der Südost-, Süd- und Weststeiermark zu massiven Überschwemmungen geführt. Auch wenn sich die Situation im Laufe des Tages beruhigt hat, sind die Feuerwehren nach wie vor stark gefordert.

„Die Steiermark schwimmt“, sagte der Pressesprecher der Feuerwehren, Thomas Maier, am Samstag: Straßen, Brücken, Felder und Häuser sind überflutet, in vielen Kellern steht das Wasser teilweise bis zur Decke; laut Maier waren landesweit zeitweise etwa 240 Feuerwehren mit rund 2.500 Feuerwehrleuten im Einsatz.

Unwetter in der Steiermark

LFV Franz Fink

Es bleibt regnerisch - mehr dazu wetter.ORF.at.

Niederschlag von bis zu 60 l/qm

Durch die starken Regenfälle, die binnen kurzer Zeit bis zu 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter brachten, wurden unzählige Bäume entwurzelt, eine Stromleitung im Gemeindegebiet von Hainsdorf im Bezirk Leibnitz wurde gekappt, zahlreiche Straßen und Brücken wurden überflutet - die Umfahrungsstraße in St. Johann im Saggautal, ebenfalls im Bezirk Leibnitz, etwa stand bis zu 70 Zentimeter unter Wasser.

In Gamlitz im Bezirk Leibnitz mussten die Feuerwehren drei Hänge sichern, hier drohte auch ein Wirtschaftsgebäude abzurutschen; in einem Gamlitzer Keller hoben die Wassermassen sogar einen Öltank - eine Katastrophe konnte aber gerade noch verhindert werden, heißt es. In Leutschach musste eine Gemeindestraße gesperrt werden.

„Jeder Regentropfen ist einer zu viel“

In Saaz in der Gemeinde Paldau im Bezirk Südoststeiermark mussten 90 trächtige Mutterschweine aus einem rund einen halben Meter unter Wasser stehenden Stall gerettet werden, so Franz Fink vom Bereichsfeuerwehrverband Feldbach. Bei Bad Gleichenberg ebenfalls im Bezirk Südoststeiermark trat der Sulzbach über die Ufer, woraufhin die Gleichenberger Straße (B66) gesperrt werden musste; mehrere Keller wurden bis zu 150 Zentimeter hoch überflutet.

Die Raab trat in St. Margarethen, Rohr und bei Leitersdorf über die Ufer, und die Situation könnte noch kritischer werden, schätzt Maier: „Wir nähern uns der Marke eines zehnjährigen Hochwassers. Jeder Tropfen, der vom Himmel kommt, ist einer zu viel: Die Böden sind dermaßen übersättigt, dass sie nichts mehr aufnehmen können, die Situation könnte durchaus zu weiteren Überflutungen und Rutschungen führen.“

ÖBB sperrt Bahnstrecke

In Summe mussten mehr als ein Dutzend Straßen gesperrt werden, und auch die Bahnstrecke zwischen Leibnitz und Spielfeld-Straß ist nach einem Murenabgang unterbrochen - ein Schienenersatzverkehr wurde bereits eingerichtet und werde voraussichtlich bis Dienstag aufrechtgehalten werden müssen, so ÖBB-Sprecher Christoph Posch.

Mur steigt

In Graz erreichte der Pegelstand der Mur am Samstag 4,21 Meter - deshalb wurden etliche Bereiche entlang des Flusses im Stadtgebiet gesperrt. Als Gefahrenbereich gelten die Mur selbst sowie ihre beiden Ufer an der Ost- und Westseite über das gesamte Stadtgebiet mit den Mur-Promenaden und weiters die Unterführungen Keplerbrücke, Kaiser-Franz-Josef-Kai, Bertha-von-Suttner-Brücke. Auch die Retentionsfläche für den Einödbach im Bezirk Wetzelsdorf im Westen der Stadt musste gesperrt werden.

Überflutungen auch im Burgenland und in Kärnten

Auch im Südburgenland sind viele Feuerwehren im Einsatz: Nach den starken Regenfällen müssen sie Keller auspumpen und bei Überschwemmungen helfen - mehr dazu in Überschwemmungen im Bezirk Jennersdorf (burgenland.ORF.at) -, und auch im Kärntner Lavanttal kämpfen mehrere Feuerwehren vor allem gegen überflutete Keller - mehr dazu in Regen sorgt wieder für Überflutungen (kaernten.ORF.at).