Millionenschaden für Landwirte durch Starkregen

Die starken Regenfälle in den vergangenen Tagen haben die Landwirtschaft schwer getroffen. Tausende Hektar Ackerfläche wurden vernichtet. Viele Landwirte kämpfen jetzt um ihre Existenz. Der Schaden liegt im zweistelligen Millionenbereich.

Von den anhaltenden starken Regenfällen betroffen waren die Ost-, West- und Südsteiermark. Sonntagabend entspannte sich die Lage weitgehend – mehr dazu in Starkregen: Lage hat sich beruhigt und in Feuerwehr: „Die Steiermark schwimmt“.

Salatköpfe für Konsum nicht mehr geeignet

Das Hochwasser vom Wochenende hat die Situation für viele steirische Landwirte noch schlimmer gemacht. Tausende Hektar Ackerfläche sind überschwemmt. Besonders betroffen sind die Bezirke Leibnitz, Südoststeiermark, Deutschlandsberg, Hartberg-Fürstenfeld und Graz-Umgebung. Die Laßnitz, die Schwarze und Weiße Sulm, der Ottersbach und die Stiefing traten über die Ufer und überfluteten insgesamt 8.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.

Zerstörte Ernte

LK

Geschädigter Kürbis im Raum Preding/Wettmannstätten

Am stärksten betroffen sind die Kürbisfelder, aber auch Mais und Salat. Hier sei eine Ernte so gut wie unmöglich, sagt Landwirtschaftskammer-Direktor Werner Brugner: „Beim Salat ist es auf jeden Fall unmöglich, zumal die Salatköpfe dementsprechend verschmutzt sind und aufgrund dessen für den Konsum nicht mehr geeignet sind. Beim Kürbis ist es so, dass die Früchte nicht mehr vorhanden sind, die Felder wurden überschwemmt. Und beim Mais gibt es entsprechende Schäden durch das Hochwasser, was Lagerschäden betrifft."

Ernteeinbußen von 100 Prozent

Totalschäden sind auf 500 Hektar Kürbisflächen, 700 Hektar Maisflächen und 140 Hektar Anbaufläche für Chinakohl und Freilandsalate zu verzeichnen. Diese Kulturen wurden von den Wassermassen niedergewalzt und können nicht mehr geerntet werden, so Brugner: „Es besteht für alle betroffenen Landwirte ab sofort die Möglichkeit, die Schäden über die Gemeinden bekanntzugeben. Es werden dann unmittelbar danach die Schadensschätzungen stattfinden.“ Der Antrag kann auch im Internet gestellt werden.

Zerstörte Ernte

LK

Geschädigtes Salatfeld in Ottendorf

Einige Bauern werden durch das Hochwasser - nach einem ohnehin schon katastrophalen Sommer - Ernteeinbußen von 100 Prozent erleiden. Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) versprach rasche Hilfe: „Es gehen hier Existenzen verloren, Jahreseinkommen sind weg. Hier werden einige Millionen an Hilfsmaßnahmen notwendig sein, um Existenzen abzusichern.“

Hilfspakete für betroffene Landwirte

Es habe bereits Gespräche mit Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) gegeben, so Seitinger. In den kommenden Wochen werde sich zeigen, wo überhaupt noch eine Ernte möglich ist - das aber auch nur, wenn das Wetter in den kommenden Tagen und Wochen stabil bleibt. Sonst können die aufgeweichten Böden nach wie vor nicht mit Traktoren und Erntemaschinen befahren werden.

Murenabgang

ÖBB

Bahnstrecke bleibt gesperrt

Viele Schäden sind nach dem Hochwasser laut Feuerwehren mittlerweile aufgearbeitet und die Einsätze beendet. Bei den ÖBB heißt es allerdings, dass die Zugsstrecke zwischen Leibnitz und Spielfeld-Straß noch gesperrt bleiben wird. Eine Mure hat die Gleise verlegt. Hier wird jetzt ein Schutzzaun errichtet, damit der Hang auch in Zukunft gesichert ist. Die Sperre wird vermutlich noch bis 18. September dauern. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet.