TSV Hartberg in Geldnot - Gemeinde hilft
Sturm Graz, der GAK, Bad Aussee und Gratkorn - diese vier steirischen Profifußballclubs schlitterten in den vergangenen zehn Jahren in die Pleite. Damit es in Hartberg nicht so weit kommt, springt jetzt die Gemeinde ein.
200.000 Euro Sonderförderung
Noch habe die Fußballabteilung des TSV Hartberg keine Schulden und könne alle finanziellen Verpflichtungen erfüllen, heißt es vom Verein. Nachdem aber gleich zu Saisonbeginn der fixierte Vertrag mit einem neuen Hauptsponsor geplatzt ist, fehlt dem Club für die kommenden Monate eine sechsstellige Summe.
APA/Leodolter/Almer
Ursprünglich hatte es geheißen, dass es sich um etwa 100.000 Euro handeln soll, mit 200.000 Euro ist der Finanzbedarf, den die Gemeinde zusätzlich zur jährlichen Sportförderung in Höhe von 112.000 Euro lockermacht - nun aber doch deutlich höher.
Bürgermeister: Gemeinde springt ein
Für den Hartberger Bürgermeister Karl Pack (ÖVP) ist klar, dass die Gemeinde einspringt: Der Club leiste eine hervorragende Nachwuchsarbeit, außerdem habe der Gemeinderat erst vor dem Sommer den Ausbau und die Modernisierung des Stadions beschlossen, um die Auflagen der Bundesliga auch für die nächste Saison erfüllen zu können. Insgesamt werden - auch mit Hilfe des Landes - 1,45 Millionen Euro in den Stadionumbau investiert. Für Bürgermeister Pack wäre es daher widersinnig, wenn man einen großen Betrag in das Stadion investierte und dann im Falle des wirtschaftlichen Aus keinen Verein hätte, der in diesem Stadion spielen würde.
Die von ÖVP, SPÖ und FPÖ im Hartberger Gemeinderat beschlossene Sonderförderung wird in zwei Tranchen ausbezahlt; im Gegenzug verringert sich in den nächsten Jahren die jährliche Grundsubvention für den Hartberger Fußballklub.
Kritik von den Grünen
Kritik an der Unterstützung der Gemeinde kam von den Hartberger Grünen: Stadtrat Christoph Wallner sprach vom Fußballclub als einem Fass ohne Boden, denn auch schon in den letzten Jahren habe es immer wieder Sonderförderungen der Gemeinde gegeben. Außerdem forderte er deutlich mehr Unterlagen über die finanzielle Situation des Erstligakcubs, als die Verantwortlichen des TSV Hartberg bisher vorgelegt hätten.