Kampagne will Nichtraucher besser schützen

Der Grazer Krebsexperten Hellmut Samonigg hat eine Online-Kampagne für besseren Nichtraucherschutz gestartet - mehr als 3.500 Menschen sind bereits dabei. Die Kampagne soll so lange laufen, bis die Politik aktiv geworden ist.

In Österreich stirbt jede Stunde ein Mensch an den Folgen des Rauchens bis zu zehn Jahre früher, als er statistisch gesehen hätte sterben müssen, wenn er nicht geraucht hätte.

Drastische Beispiele und Zahlen

Auch für die Steiermark gelten drastische Zahlen, sagt der Initiator von „Don’t smoke“, der Grazer Krebsexperte Hellmut Samonigg: „In der Steiermark finden täglich vier Begräbnisse statt von Menschen, die durch Konsum von Nikotin zu Tode gekommen sind. Was ich noch schlimmer finde, ist, dass jeden dritten Tag ein Mensch begraben werden muss, weil er dem Rauch ausgesetzt war, obwohl er nie rauchen wollte.“

„Wir greifen keine Gastwirte an“

Um das Passivrauchen zu verhindern, müssten klare Verbote und Strafen her, so Samonigg. Im Zusammenhang mit der Rauchverbotsregelung in der Gastronomie spricht der Krebsexperte von einem „faulen Kompromiss“, der derzeit gelte: „Ich nehme es gleich vorweg, wir greifen keine Gastwirte an, wir wollen das gar nicht. Wir wollen vielmehr haben, dass die das tatsächlich auch ersetzt bekommen, was sie investiert haben“, so Samonigg.

Jugendschutz soll verbessert werden

Ein weiteres Ziel der Kampagne ist ein besserer Jugendschutz: Hierzulande dürfen Jugendliche bereits ab dem Alter von 16 Jahren Zigaretten kaufen, tatsächlich rauchen in Österreich aber bereits 18 Prozent der 15 Jahre alten Burschen und 21 Prozent der 15 Jahre alten Mädchen. In der Gruppe der 17- bis 18-Jährigen rauche mehr als die Hälfte, so Samonigg: „Man geht heute davon aus, dass drei Viertel der Jugendlichen deswegen rauchen, weil in ihrem Umfeld geraucht wird.“

Erhöhung der Tabaksteuer gefordert

Es müsste auch mehr Beratungsstellen geben, meinte Samonigg. Deshalb würde im Rahmen der Kampagne auch eine Erhöhung der Tabaksteuer gefordert - diese erhöhte Tabaksteuer solle „dann aber zweckgebunden“ für Jugendschutz, Prävention und für Hilfestellung für jene, die mit dem Rauchen aushören wollen eingesetzt werden, so der Krebsexperte.

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