Keine Schulschließungen bis vorerst Oktober 2016

Trotz des kritischen Berichts des Rechnungshofs (RH) werden in der Steiermark vorerst keine weiteren Schulen geschlossen. Der Rechnungshof fordert weitere Schließungen, Bildungslandesrat Michael Schickhofer (SPÖ) will abwarten. Der nächste Stichtag sei der 1. Oktober 2016.

Jener Bericht des Bundesrechnungshofs, der kritisiert, dass es in der Steiermark nach wie vor zu viele Kleinstschulen gibt, war am Dienstag Thema im Landtag - mehr dazu in Rechnungshof für Schließung von Kleinschulen (3.9.2014).

Freiwillige Zusammenschlüsse von Schulen

Seit dem Schuljahr 2007/2008 wurden in der Steiermark 61 Pflichtschulstandorte zugesperrt. Im nächsten Jahr, wenn die Gemeindestrukturreform in Kraft ist, wolle er mit den Gemeinden darüber reden, wie man die Schulen besser organisieren kann, so Bildungslandesrat Schickhofer. Möglicherweise komme es zu freiwilligen Zusammenschlüssen von Schulen. Die Volksschule seiner Heimatgemeinde Baierdorf fusioniere etwa mit der Volksschule in Anger, dadurch würden Mittel, unter anderem für Förderprogramme, frei.

30 Schulen auf der Liste

Größere Schulstandorte seien ein Vorteil. Davon abgesehen will Schickhofer noch abwarten: „Der nächste Stichtag für eine etwaige größere Schulstrukturreform ist der 1. Oktober 2016. Das heißt, wir werden uns dann genau die Schülerzahl anschauen, die Wegzumutbarkeit und den Zustand des jeweiligen Schulgebäudes. Mein Ziel ist es, hier einen einvernehmlichen Weg mit allen Beteiligten vor Ort zu finden.“ Derzeit kämen weitere 30 Schulen für eine Schließung infrage, so Schickhofer.

Grüne kritisieren Zugang des RH

In der Landtagsdebatte über den Rechnungshof-Bericht kritisierten die Grünen den Zugang des Rechnungshofs, denn, so die Abgeordnete Ingrid Lechner-Sonnek: „Ich kann unter Umständen mit einer Schulschließung wirklich bewirken, dass es kein gemeinsames Leben in einer Gemeinde mehr gibt.“ Auch FPÖ-Kluobmann Hannes Amesbauer lehnt Schulschließungen ab: „Wer den ländlichen Raum wirklich erhalten will, der schließt keine Schulen.“

Eva Maria Lipp von der ÖVP wiederum fragt, was man denn mit den Schulen machen soll, wenn es zu wenige Kinder gibt. Wie Schickhofer sieht auch sie eine große Chance in der neuen Gemeindelandschaft: „Da kann ich dann als Großgemeinde eine Ganztagsbetreuung anbieten. Ich kann auch den Kindergarten besser nutzen. Es kann einmal der offen haben, einmal der, was auch immer.“